Siargao Island – Inseltraum im Osten der Philippinen

Mein erstes Mal Siargao war 2010. Es war im Prinzip ein reiner Zufall, dass wir das geheimnisvoll klingende Siargao Island, das wie „Schargao“ ausgesprochen wird, angesteuert hatten. Zwar hatte ich zuvor schon von diesem Fleckchen Erde gehört, konnte damit jedoch nicht viel verbinden. Mittlerweile ist Siargao meine Lieblingsinsel auf den Philippinen, und es gibt viele Gründe dafür.

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Am Strand von General Luna mit Blick auf die pazifischen Wellen

Was macht Siargao so besonders?

Dass sich hier mit der „Cloud 9“ der beliebteste Surfspot des Landes befindet, hat sich mittlerweile international herumgesprochen. Waren es anfangs nur ein paar wagemutige Australier, die sich auf die meterhohen Pazifikwellen stürzten, so finden sich heute über das ganze Jahr Surfer aus aller Welt ein, um dem Wellenreiten nachzugehen. Im September findet auch der internationale Surf-Cup statt, der immer mehr Sportler und Schaulustige in das philippinische Surfmekka reisen lässt.

Auch ich hab hier meine ersten Surferfahrungen gemacht und war sofort Feuer und Flamme für diesen sehr intensiven Wassersport. Meine deutschen Gefährten waren damals ebenfalls sehr angetan, fingen sich jedoch einen bösen Sonnenbrand ein – hier scheint die Tropensonne besonders intensiv zu sein, und selbst die Einheimischen scheinen hier noch mal einen Ton dunkler zu sein als auf den anderen Inseln.

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Rund um Siargao Island finden sich Wellen für Anfänger wie mich, Fortgeschrittene und echte Profis

Ich bin damals schon einigen „Surfjunkies“ begegnet, die auf Siargao Island „hängen geblieben“ waren. Einer von ihnen war Remo, ein 20-jähriger Schweizer, der eigentlich eine Weltreise geplant hatte. Doch nach einem kurzen Aufenthalt auf Bali, wo er das Surfen gelernt hatte, war ihm die philippinische Insel empfohlen worden, wo er dann ohne Unterbrechung ein halbes Jahr blieb und jeden Tag zusammen mit seinen Surffreunden aufs Meer hinausfuhr – stilecht in einem philippinischen Fischerboot.

Weitere Sehenswürdigkeiten der Insel

Nicht nur das tägliche Surfen hatte es ihm angetan sondern auch die lieben Insulaner an sich und die wunderschöne Natur. Auf einer kleinen Inselrundfahrt konnten wir uns davon auch überzeugen: neben dem „Magpupungko Rock-Pool“, einem natürlichen Stein-Swimming-Pool im Meer, finden sich z.B. ein schöner Wasserfall, unendliche Mangrovenwälder und wunderschöne einsame Strände neben smaragdgrünen Lagunen.

Die wilden Krokodile, welche zwischen den Mangroven herumhuschen sollen, konnte ich nicht ausfindig machen – auch bei meinem zweiten Besuch in 2012 nicht. Dafür hatte ich dann aber eine großartige Island-Hopping Tour mitgemacht zu den Inseln Guyam, das auch „Hamburger Island“ genannt wird, dem etwas größeren Daku und Naked Island, einer kleineren Sandbank. Frisch gefangener und anschließend gegrillter Fisch samt leckeren Meeresfrüchten durfte dabei natürlich auch nicht fehlen.

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“Hambuger Island” ist ein beliebtes Ausflugsziel beim Inselhüpfen

Meine Erlebnisse waren so schön, dass ich auch 2013 und 2014 auf Siargao war, um mir alles noch genauer anzusehen und noch ein wenig mehr zu surfen. Und in nur kurzer Zeit hatte eine Art „Boom“ eingesetzt, wobei man zum Glück noch lange nicht von Massentourismus reden kann. Dafür haben die meisten Urlauber wohl immer noch zu viel Angst, weil Siargao Island schließlich zum „gefährlichen Mindanao“ gehört.

Allerdings finden sich heute einige schöne Boutique-Resorts rund um General Luna mit sehr guten Restaurants und vielen lieben Menschen. Die Atmosphäre ist immer locker und ausgelassen, so wie es sich für eine „laid back“ Insel eben gehört. Fernab von „GL“ wie General Luna auch genannt wird gibt es noch sehr viel unberührte Natur und malerische Dörfchen, die von neugierigen Insulanern bewohnt werden. Am besten kann man diese Ortschaften auf dem Fahrrad erkunden.

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Durch malerische Dörfchen auf dem Fahrrad

Ich hatte in 2014 zusammen mit meiner Freundin zwei Drahtesel mitgenommen, doch in GL gibt es ein paar Resorts und eine kleinen Laden, bei denen man Fahrräder ausleihen kann. Eine schöne Inselumrundung dauert etwa zwei Tage und lohnt sich sehr. Ich freue mich jetzt schon auf meinen nächsten Besuch dort und werde wieder ausführlich darüber berichten.

Der Beitrag stammt von John Rüth, der u.a. auf www.philippinen-tours.de ausgiebig über Land und Leute schreibt und sich immer über Besucher freut, die seine Leidenschaft für die philippinischen Inseln teilen.