Kanaren-Reisebericht: Langzeiturlaub auf Teneriffa

Die Kanaren-Insel Teneriffa ist nicht nur im Sommer ein beliebtes Reiseziel. Immer mehr Rentner zieht es im Winter aus dem kalten Deutschland in den warmen Süden. Dort überwintern wo andere Ferien machen heißt das Motto. Auch im Winter haben viele Ferienhäuser und Fincas auf Teneriffa geöffnet und bieten für Langzeiturlauber stark reduzierte Preise an. Manchmal liegen dadurch die Lebenshaltungskosten im Winter noch unter denen in der Heimat.

Wenn man auf Teneriffa überwintern möchte, muss man sich als Rentner keine Sorgen um die Rentenauszahlungen machen. Solange man seinen ersten Wohnsitz in Deutschland beibehält und sich dort nicht abmeldet, wird die Rente auch regelmäßig weitergezahlt. Das Überwintern wird einem so förmlich leicht gemacht. Doch nicht nur Rentner machen Langzeiturlaub auf Teneriffa: immer mehr Selbständige, die ortsunabhängig sind und z.B. per Internet Ihre Geschäfte erledigen können, sind die neuen „Snowbirds“ – also Überwinterer, die wie die Zugvögel im Herbst gen Süden fliegen. Man nennt diese neuen Langzeiturlauber auch „digitale Nomaden“. Das Internet macht´s möglich!

Doch warum nun überwintern auf Teneriffa? Nun, da wäre ein guter Grund das Klima. Die Temperaturen sind selbst im Winter (fast) immer über 20 Grad, eher 25 Grad sogar. Es ist also auch nicht zu heiß – ein durchweg angenehmes Klima lockt auf die Kanaren-Insel. Selbst in der Nacht sinken die Temperaturen meist nicht unter 15 Grad ab. Das Meer ist noch um die 20 Grad warm (im Sommer nur ca. 3 Grad wärmer). Es ist also sogar im Winter möglich auf Teneriffa im Meer (oder Pool) baden zu gehen.

Es ist in der Winterzeit fast immer trocken. Nur an 5-6 Tagen regnet es im Monats-Durchschnitt zwischen November und März. Die Sonnen scheint jeden Tag ca. 5 Stunden lang.

Geographisch gesehen gehört die Insel schon fast zu Afrika: Teneriffa liegt auf derselben Höhe wie der Süden Marokkos. Selbst Agadir und Marakesch liegen weiter nördlich als die Insel. Politisch zählt Teneriffa jedoch zu Spanien und damit zur EU. Das macht vieles einfacher, z.B. Überweisungen und Einkaufen etc. Hinzu kommt, dass man ab nahezu allen großen Flughäfen schnell und günstig nach Teneriffa fliegen kann. Es gibt sogar 2 verschiedene Flughäfen im Norden und im Süden, weil die Insel so groß ist.

Dann ist Teneriffa sehr vielfältig: an den Küsten gibt es pulsierende Städte, die selbst im Winter noch sehr lebendig sind. Und im Hinterland findet man noch genügend unberührte Natur, wenn man den Trubel an der Küste vermeiden möchte. Teneriffa eignet sich ideal zum Wandern, Radfahren und wer mag auch zum Surfen.

Wer gut zu Fuß ist, sollte einmal auf den Teide Vulkan – Teneriffas höchsten Berg – steigen. Mit seinen 3.718 m ist er die höchste Erhebung in ganz Spanien. Wer den Aufstieg durch die Mondlandschaft geschafft hat, steht über den Wolken und hat bei gutem Wetter einen unglaublichen Fernblick. Ein sehr starkes Naturerlebnis – unbedingt zu empfehlen.

Für Rentner ist ein großer Pluspunkt, dass auf der Insel speziell im Süden fast überall deutsch gesprochen wird. Es gibt sogar einen deutschen Radiosender. Man fühlt sich also ein bisschen wie zu Hause. Auch beim Essensangebot  in den Restaurants hat man sich stark auf die Touristen aus „Alemania“ eingestellt: Schnitzel mit Pommes rot/weiss gibt es an jeder Ecke.

Die Jüngeren zieht es im Winter eher in den Norden nach Santa Cruz de Tenerife. In der Hauptstadt gibt es fast überall Internet-Cafés mit sehr gutem W-Lan, denn die Strassen der Universitätsstadt sind voller Studenten. Die Stadt ist klein, aber sehr quirlig. Hier bekommt man einen völlig anderen Eindruck von der Insel als im Süden mit den vielen Touristen-Betonburgen.

Doch ein weiterer guter Grund, auf Teneriffa zu überwintern, ist die Vielfalt an günstigen und schönen Unterkünften: Einerseits gibt es natürlich die typischen großen Hotels mit All-Inclusive-Angeboten auch für Langzeiturlauber. Die meisten großen deutschen Reiseveranstalter verstehen aber schon einen dreiwöchigen Urlaub als Langzeiturlaub. Günstiger und vor allen Dingen individueller ist das Überwintern in einem Ferienhaus oder besser gesagt „Finca“.

Der Anbieter Ferienhaus Canarias z.B. hat eine schöne Auswahl an geeigneten Überwinterungs-Quartieren. Manche bieten sogar direkten Meerblick mit eigener Terrasse und Pool. Manche Anlagen bestehen aus 4-5 einzelnen Appartments, manche anderen Ferienhäuser sind zur Alleinnutzung meist für 2-4 Personen. Man kann bequem sortieren nach Lage, Größe, Ausstattung, Strandnähe etc. Wer sich selbst verpflegen möchte, hat eine eigene Küche. Man kann im Winter aber auch sehr günstig in den noch offenen Restaurants essen gehen.

Dort ist man außerhalb der Hochsaison und Ferienzeiten ohnehin ein gern gesehener Gast. Man gehört speziell in den kleineren Ortschaften schnell dazu und lernt in den Kneipen und Cafés leicht die einheimische Bevölkerung kennen. Ein paar Brocken Spanisch wären dann schon recht hilfreich, insbesondere wenn man mit älteren Spaniern in Kontakt kommen möchte. Da man ja viel Zeit hat im Winter, kann man ja die Sprache mit Hilfe von Sprachführern und CDs erlernen. Da man die Sprache täglich anwendet, sind auch schneller Fortschritte zu erzielen als bei einem Volkshochschul-Kursus zu Hause in Deutschland.

Die Insulaner sind fast durchweg sehr herzlich, Fremden gegenüber offen und entspannt. Sie sind es seit jeher, dass Touristen aus aller Welt – aber speziell aus Deutschland – Ihre grüne Insel besuchen. Und mancher Langzeiturlauber hat schon nach kurzer Zeit Freunde gefunden auf der Insel des ewigen Frühlings.