Es ist schon ein sehr interessantes Völkchen, diese Amish. Sie gehören ursprünglich zu den Mennonitengemeinden in  der Schweiz, trennten sich aber im späten 17. Jahrhundert von ihnen ab. Der Gemeindeleiter dieser Gruppe, Jacob Amman, war sehr konservativ und verursacht durch die strenge Interpretation der Regeln seiner Gemeinde Unruhe bei den Schweizer und nahen elsässischen Gemeinden. Es ging dabei um die Frage ob auch Nichtmennoniten, die zwar die Lehren der Gemeinde gut fanden aber nicht danach leben wollten, in die Gemeinschaft aufgenommen werden sollten. Da zu dieser Zeit viele Mennoniten verfolgt wurden, gab es Leute, man nannte sie die „ Treuherzigen „ , die zwar  nicht zu der Gemeinde zählten, aber trotzdem den Mennoniten  halfen.  Ammann verlangte nun von diesen „ Treuherzigen „ sich komplett zu ihrem Glauben zu bekennen, mit allen Konsequenzen.  Es ging auch darum dass nur wahre Gläubige in den Himmel kommen könnten und nicht diese „ Weicheier „ die nicht so strenggläubig waren wie er und seine Gemeinde. Die Leute die zu seiner Gemeinde zählten waren nun die Amish. Im 18. Jahrhundert wanderte ein Großteil der Amish nach Pennsylvania in Nordamerika aus, da sie dort nicht verfolgt wurden.  Die Amischen leben nicht in geschlossenen Siedlungen bzw. Dörfern. Zwar gibt es Gebiete, wo sie dominieren, aber oft leben sie neben „englischen“ Nachbarn.

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 Und genau so ein Gebiet wollten wir nun besuchen, in Ohio. Hier soll es eine Stadt mit dem Namen „ Berlin „ geben, genauso wie die Stadt aus der wir beide kommen. Es führen zum Glück keine großen Highways in diese Region, daher nimmt man kleine Landstraßen um die Dörfer zu sehen. Die Fahrt nach Berlin entpuppt sich als ein Glücksfall, es ist Sommer und alles grünt und blüht. Je weiter wir uns von den großen Straßen entfernen, umso mehr kann man sich auf die Natur konzentrieren. Wir kommen vorbei an riesigen Maisfeldern, Menschen scheint es hier gar nicht zu geben. Wir sind total neugierig was uns wohl erwarten wird, leben die Amish wirklich noch wie vor 200 Jahren, ohne jegliche Veränderung oder Anpassung an die Zivilisation? Einige von uns wünschen sich vielleicht einmal Abstand zu bekommen von den Zwängen der Zivilisation, der Schnelligkeit des Fortschritts, aber können wir wirklich alles hinter uns lassen was uns lieb und teuer geworden ist? Mal schnell am Morgen zum Bäcker gehen und die Tageszeitung zum Briefkasten bringen lassen, mit dem Handy telefonieren oder einfach den Wasserhahn öffnen und jederzeit warmes Wasser haben?  Schwierige Frage, oder nicht?