Danach beruhigte ich mich wieder und bestaunte weiter den Sternenhimmel. Doch auch nur in den Himmel starren machte müde, und so bin ich irgendwann in einer absolut unbequemen Position eingeschlafen. Doch der Schlaf war mir nicht vergönnt, es dauerte nicht lange, da wurde ich vom Tumult im Boot geweckt. Was war denn jetzt schon wieder?  Kann man hier im Boot nicht einmal in Ruhe schlafen?  Noch ein Tapir, diesmal ein Jungtier, schwamm im Wasser. Gab es denn nichts anderes, „nur“ Tapire?  Vor lauter Müdigkeit nahm ich kaum davon Notiz, obwohl  der Tapir, ein Tier, dass man nur selten zu Gesicht bekommt, die Ehre verdient hätte.

Nach vier Stunden Bootsfahrt erreichten wir tatsächlich noch am gleichen Tag die Lodge.  Eine lange breite Treppe führte vom Fluss nach oben auf das Ufer. Die Wege waren auf Holzstegen angelegt und unsere Zimmer lagen alle zusammen, in zwei Reihen Rücken an Rücken gebaut und rundherum von einem Holzsteg umgeben. Als ich mein Zimmer betrat, hatte ich meine Taschenlampe noch im Gepäck, sah aber im Halbdunkel, dass mir irgend so ein Krabbeltier unter dem Türspalt hindurch gefolgt war. Sofort ahnte ich was es sein konnte und rief ganz schnell und laut nach Richard und John, die auch schon mit einer Taschenlampe angelaufen kamen. Das Tier saß inzwischen in Höhe der Türklinke an der Holztür und als der Schein der Taschenlampe darauf fiel, wurde meine Befürchtung bestätigt: Ein Prachtexemplar von Kakerlake grinste frech zu mir herüber. Ich fragte die beiden Männer, die ungerührt das Tier und mich betrachteten, ob sie etwas dagegen hätten, wenn ich es tötete. Normalerweise bringe ich keine Tiere um, aber in diesem Raum war nicht für uns beide Platz, entweder die Kakerlake oder ich.