Wir fuhren mit dem Boot noch bis zu einer Flussgabelung, wo ein zweiter, kleinerer Fluss in den unseren hineinfloss. Dort befestigte John das Boot mit einem Tau am Ufer und Richard sagte ganz beiläufig, so als sei das die natürlichste Sache der Welt: „So, jetzt fischen wir Piranhas.“ Ach so, wenn es weiter nichts ist....
Mehrere Stimmen wurden laut: „Wie geht das? Wie macht man das? Gibt es hier überhaupt welche?“ Die letzte Frage stammte übrigens nicht von mir, denn ich war überzeugt, dass in den Tiefen des Flusses bestimmt Piranhas oder andere Flussmonster lauerten.  Dem Angeln konnte ich noch nie etwas abgewinnen, ich wollte keine glitschigen Fische an einem brutalen Eisenhaken aus dem Wasser ziehen um sie dann wieder ins Wasser zu werfen. Und zu essen schon mal gar nicht.

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Trotzdem machte ich mit, nahm mir das Stück Holz, auf dem eine Angelschnur mit einem Haken aufgewickelt war und befestigte ein Stück Fleisch an dem Haken. Dann warf ich das Fleisch mit der Schnur in den Fluss und wartete darauf, dass ein Fisch anbiss. Aber an meinem Haken tat sich nichts. Jemand schimpfte, weil ein Fisch zum wiederholten Male den Köder vom Haken abgefressen hatte, aber nie richtig anbiss. Bei mir passierte immer noch nichts. Es wurde weder der Köder abgeknabbert, noch schnappte ein Piranha oder irgendetwas anderes nach meinem Haken. Ich hatte doch gleich gesagt, dass Angeln langweilig ist!  Günter und Richard standen am Ufer, weil sie glaubten, dass sie dort erfolgreicher sein würden. Ich saß mit den anderen Anglern im Boot. Nichts passierte, weder im Boot, noch an den besonderen Angelplätzen am Ufer.