Zum ersten Mal soll es auf die Südhalbkugel unseres Planeten gehen, die Aufregung ist natürlich groß. Bevor es aber so richtig los geht, müssen wir erst Mal eine fast siebenstündige Sightseeingtour auf dem, wenn auch recht großen Amsterdamer Flughafen überstehen. Nach weiterem Zwischenstopp in Curacao und der größten ekuadorianischen Stadt Guayaquil, landen wir an einem Sonntagvormittag in „La Capital“ Quito. Schon der Landeanflug auf die Stadt, 2800 Meter hoch, in unmittelbarer Äquatornähe gelegen und trotzdem umgeben von Schneevulkanen ist ein imposantes Schauspiel. Insgesamt werden wir auf dieser Reise noch dreimal in den Genuss dieses Vergnügens kommen. Nach dem Einchecken und erster Fellverbrennung am Hotelpool, gibt es am Nachmittag noch Besuch der hübschen kolonialen Altstadt, inklusive Melonenbewurf durch einheimische Wohlstandsneider. Die Oberschicht Quitos lebt mittlerweile in neuen, modernen Wohnvierteln, so dass jetzt ärmere und unzufriedenere Teile der Bevölkerung in der Altstadt leben. Abends geht es zum Diner mit Andenfolklore ins wahrscheinlich vornehmste Lokal Quitos. Bleibt aber trotzdem noch locker bezahlbar. Bezahlt wird noch in Sucre, der einheimischen Währung die ab 15. September genauso Geschichte sein wird wie unser DDR-Aluchip. Nachdem selbst 130% Zinsen auf den Banken die Leute nicht bewegen konnte in Sucre zu investieren, (die Inflation lag mit bis zu 5000% noch etwas höher) soll es ab dann der US-Dollar richten, der offizielle Landeswährung wird.

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Verabschiedet wie auch schon empfangen werden wir von einem Restaurantangestellten, der mit einem Pump-Gun ähnlichem Gewehr den Eingang ziert. Er besteht darauf, dass wir nicht zu Fuß den Weg zurück zum Hotel nehmen, sondern so lange warten bis ein geordertes Taxi erscheint. Auch Banken, Tankstellen, selbst Supermärkte werden von schwer bewaffneten Kriegern bewacht. Lokale die sich derartiges nicht leisten können verbarrikadieren sich. Man klingelt, es öffnen sich zahlreiche Schlösser die nach dem Betreten sofort wieder verrammelt werden. Abgesehen von 10 Dollar Taschengeld unserer Tochter die mal aus dem Zimmer verschwanden, (wofür mir bei anderer Gelegenheit aber auch mal die die Börse mit 400 Dollar hinterher getragen wurde) konnten wir auf unserer Tour keine negativen Erfahrungen machen. Kriminalität beschränkt sich auf die Küstenstädte und die Hauptstadt, anderswo kann man auch abends und nachts durch die Strassen ziehen. Diese Aussage können wir unsererseits bestätigen. Verbrechenshochburg sei wohl Guayaquil mit angeblichen bis zu 200 Morden täglich. Hier wurde auch der Ausnahmezustand ausgerufen, und selbst die Polizei meidet einige Viertel, weil, Polizeichef: „Wir gehen dort nicht mehr rein und lassen uns abknallen wie die Schafe“. Die Bekanntschaft dieser netten Hafenstadt machten wir nur bei drei halbstündigen Zwischenlandungen. Laut ekuadorianischem Fremdenverkehrsamt wäre die Sicherheit im Vergleich zu den Nachbarländern Peru und Kolumbien sogar sehr hoch.