So werden im Großhandel diverse Lebensmittel erstanden, die man dann versucht auf den Märkten etwas teurer zu verscherbeln, oder man ersteht auf diesen Märkten Zwiebeln oder Kartoffeln die man dann schält um sie so gewinnbringender zu veräußern. Der größte Indiomarkt Lateinamerikas befindet sich übrigens ebenfalls in Ekuador in Otavalo, soll aber ein reiner Touristenmarkt sein weshalb wir ihn ausfallen lassen. Die Otavaloindianer bestechen gegenüber den meisten anderen Indianerstämmen durch Ihr gepflegtes, auf einen gewissen Wohlstand schließendes Äußeres. Vor rund 20 Jahren haben sie damit begonnen sich und Ihre Produkte selbst, und das recht erfolgreich, zu vermarkten. Erfreulicherweise haben sie dabei begriffen, das das Festhalten an Traditionen wie zum Beispiel der Kleidung eher förderlich ist. Zum Neid, der sie verachtenden Mestizen stellen sie in Ihrer Provinz die reichste Bevölkerungsschicht, und nennen das Ganze Reconquista- Rückeroberung. Soviel erst mal zum Thema Land und Leute, ethnische Gruppen, Ureinwohner.

 

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Wir fahren weiter nach Ambato. Hier wird nur ein kurzer Stopp eingelegt, um den verrohten, skrupellosen Teilnehmern unserer Andentour die Möglichkeit zu geben eine ekuadorianische Delikatesse zu sich zu nehmen: gegrilltes Meerschweinchen. Außer mir und Heike finden sich nur noch zwei Leute dazu bereit. Da das Meerschweinchen schon seit der Vorinkazeit ausschließlich als Fleischlieferant gezüchtet wurde, und es sich auch nicht um eine bedrohte Tierart handelt, fühlen wir uns  nicht mal schlecht bei dieser Aktion. Nachdem auch die Nichtmeerschweinchenesser in einem Nichtmeerschweinchenlokal zu Ihrem Lunch gekommen sind, erreichen wir Riobamba.

Ursprünglich sollte unser heutiges Tagesziel Banos heißen, was durch den Ausbruch des Tungurahua vereitelt wurde. Man hat damals die gesamte Stadt evakuiert, aber trotzdem noch keine Entwarnung gegeben wurde, sind die Bewohner zurück gekehrt, da sie keine Lust mehr hatten weiterhin in Kasernen, Baracken und Containern zu hausen.

Tagua heißt eine Kokosnussart, die es nur in Panama, Kolumbien und Ekuador gibt, und deren Milch man nur in ganz frischen Zustand trinken kann. Bleibt die Nuss `ne Weile liegen, wird das Weiße Innere hart wie Stein, was dann wegen der dunklen Färbung der Nussschale schwarzes Elfenbein genannt wird. In einer Werkstatt in Riobamba zeigt man uns was man daraus so alles herstellen kann.