Nach 40 Minuten landete ich schon in Frankfurt, wo es ebenso drückend heiss und schwül war. Ich fand auch gleich den Shuttlebus zum Ibis-Hotel in Kelsterbach, wo ich mit Marion übernachten wollte, denn unser Flieger nach Madrid und weiter nach Quito sollte am nächsten Morgen schon um 7.50 starten, und so früh konnten wir nicht anreisen. Marion sollte so gegen 20.30 Uhr eintreffen. Also tat ich mich am Salatbüffet gütlich in der Annahme, dass ich in Ecuador wohl keinen Salat essen würde, um Magen-Darm-Probleme zu vermeiden. Ich wartete und wartete und ging dann gegen 22.00 Uhr an die Rezeption, um nachzufragen, ob Marion sich gemeldet hatte. Fehlmeldung. Hm, was war da los? Marion ist ja immer für Überraschungen gut. Ich stellte mir vor, dass sie den Zug verpasst hatte und den nächsten nehmen musste. Ich kannte Marion gut genug und wusste, dass sie schlimmstenfalls ihre gesamten Freunde mobilisiert hätte, um nach Frankfurt zu kommen, denn sie freute sich auf diese Reise mindestens genau so wie ich. Um 22.30 Uhr legte ich mich ins Bett und grübelte.

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Gegen 23.30 Uhr, als ich gerade einduselte, klopfte es, und die liebe Marion kam völlig fertig und ziemlich genervt ins Zimmer. Sie hatte tatsächlich den geplanten ersten Zug verpasst, weil sie unbedingt noch ihre Bewerbung für die Förderung Ihrer Doktorarbeit in Estland schreiben musste vor dem Urlaub und nicht rechtzeitig fertig geworden war. Der zweite Zug hatte eine enorme Verspätung, weil im Stuttgarter Bahnhof ein Bagger eine Gasleitung versehentlich gekappt hatte und dadurch alles zum Stillstand kam. Es war wohl ein ziemliches Chaos, und sämtliche Züge hatten dadurch Verspätung oder fielen ganz aus. Endlich im Flughafen von Frankfurt angekommen, fand sie den Hotel-Shuttlebus nicht, der eine Ebene tiefer abfuhr. Mit viel Glück erwischte sie dann den allerletzten Bus um 23.00 Uhr. Ich wusste aus Erfahrung, dass Reisen, die mit Pannen beginnen, nicht die schlechtesten sein müssen und war heilfroh, dass Marion da war.

 Uns waren nur 4 Stunden Schlaf vergönnt, denn um 4.00 Uhr wurden wir vom Portier pünktlich geweckt, tranken noch schnell eine Tasse Kaffee bzw. Tee und fuhren dann mit dem Taxi zum Flughafen. Nachdem wir unsere Bordkarten hatten, statteten wir McDonalds noch einen Besuch ab und frühstückten dort mangels Alternative, denn die Fluggesellschaft Iberia serviert auf Kurzstreckenflügen noch nicht mal eine Tasse Kaffee bzw. man muss alles extra bezahlen.