Curacao, die Insel mit den vielen Gesichtern   

 
Nein, Curacao ist nicht nur ein Einkaufsparadies mit steuerfreien Luxusartikeln. Nein, Curacao ist auch nicht nur ein beliebtes Ziel für Kreuzfahrer aus aller Welt, deren Gäste wie die Heuschrecken über die Läden mit den weltberühmten Designernamen herfallen und mit ihrer Beute wieder schnell aufs Schiff verschwinden. Nein, Curacao ist auch nicht nur Holland in der Karibik mit Windmühlen und putzigen Hollandhäuschen. Curacao ist von allem etwas und noch mehr: Curacao steht auch für Kultur und Küche, und beides ist eng miteinander verknüpft. Außerdem ist diese Insel auch ein Naturparadies mit glasklarem Wasser und wunderbaren Stränden, was die vorwiegend amerikanischen Touristen im Einkaufsstress gar nicht merken.
Wir aber widmeten uns vor allem der Kultur und dem Essen. Wilhelmstadt, die gastfreundliche Hauptstadt mit europäischem Charme ist als Weltkulturerbe ausgezeichnet worden. Holländische Architektur in karibischen Farben, Windmühlen unter Palmen, sogar eine Klappbrücke kann man entdecken.
 
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Die größte Insel der niederländischen Antillen hat ca. 170 000 Einwohner, die aus allen Ländern dieser Welt zu kommen scheinen. Es herrscht eine unvorstellbare Völkervielfalt, die Insel ist ein ethnischer Schmelztiegel und somit eine wahre Freude für jeden Feinschmecker. Wir schlemmten uns durch afrikanische und altholländische, jüdische, chinesische und kreolische Köstlichkeiten. Es gibt alle Arten von Restaurants von nobel bis sehr einfach. Und dann gibt es noch die truk’i pans, rollende Imbissständchen an den Überlandstraßen, die so ab 21 Uhr bis zum frühen Morgen leckere Gerichte anbieten. Berührungsängste sollte man natürlich möglichst keine haben, wenn man die scharfen und teils undefinierbaren Eintöpfe probiert, aber einen Red Snapper von Grill kann auch der Zurückhaltende wagen. Sowieso wird auf den niederländischen Antillen Hygiene recht groß geschrieben, auch das Leitungswasser ist bedenkenlos trinkbar und sogar sehr gut.
Wer die kulinarischen Freuden der truk’i pans zu schätzen weiß, der wird sich auch auf dem alten Markt in Wilhelmstadt wohl fühlen. Würzige Fischsuppe, Fischeintopf, Meeresfrüchte – was einmal als Armenspeisung eingeführt wurde, sind heute Imbissstände für den kleinen oder großen Hunger zwischendurch. Ein Besuch von Wilhelmstadt ohne den alten Markt und seine Marktfrauen ist unvollständig! Wer auch nur ein paar Worte der Inselsprache Papiamento kennt und die ins Gespräch mit den Marktfrauen einstreut, kann sich einer liebevollen Behandlung und extra großer Portionen sicher sein.
Wir hatten unsere Lektion Papiamento gut gelernt und grüßten mit „bon dia“, „bon tardi“ und bedankten uns mit einem freundlichen „danki“.