Ich habe mich inzwischen in gebührender Entfernung neben den SR gehockt, bewundere stumm sein riesiges Gesicht, die faltige Nase, die hohe Stirn. Was geht wohl in ihm vor, wenn er die Touristen sieht? Wovon träumt er gerade? Döst er? Schläft er oder tut er nur so? Wünscht er uns insgeheim zum Teufel?

 

Manche Leute zu Hause haben mir mit einem Unterton "Gute Reise" gewünscht, als zweifelten sie an meiner gesunden Rückkehr. Gorillas sind doch Monster und könnten Menschen auffressen. Ich wünschte, sie würden mich hier sitzen sehen und sich von Gegenteil überzeugen lassen.

Die meisten haben zwar Gorillas in The Mist gesehen. Aber dass ich hier nun auch so dicht neben einem sitze, das glaubt mir eh niemand.

In diesem Moment erhebt sich der SR wieder und – als wollte er die von mir Bedachten Lügen strafen – rutscht beim sich Umdrehen näher an mich heran, ist nur noch 2 m entfernt.

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Den Mindestabstand immer im Kopf, will ich mich vorsichtig erheben und zurückweichen.

Bleib sitzen! flüstert Dee.

Danke! Nur allzu gern! denke ich, senke meinen Kopf und schmule nur noch aus dem Augenwinkel. Der Dicke guckt mich über die Schulter an, lässt seinen Arm vom Schoß auf den Boden sinken, kratzt sich mit der anderen Hand . . . Nun mach' schon, Dicker, denke ich, leg Deinen Arm um mich!

Tut er aber leider nicht. So sitzen wir da wie ein schüchternes Liebespaar; keiner traut sich was zu machen. Gruppenbild mit Dame.

Dee flüstert: Give me your camera!