6.500 km durch den Südwesten der USA

vom 4. bis 25. April 1987

*

Das Schreiben dieses Reiseberichtes ist nicht ganz einfach, denn wie soll ich die tausend und abertausende Steine, Felsen, Berge und Schluchten beschreiben, die mir auf dieser Reise begegneten? Es scheint mir fast unmöglich, die ungeheure Vielfalt der Naturschönheiten auf dem Papier zu vermitteln. Dies war wirklich eine Reise, die man selbst erleben muß, weil man sie kaum beschreiben kann. Ich versuche es dennoch.

Die Reiseroute im Telegrammstil war wie folgt: Start von Frankfurt nach Los Angeles, dann Fahrt entlang der Pazifik-Küste auf dem legendären Highway No. 1 bis nach San Francisco, dann durch das Tal des Todes nach Las Vegas, weiter in den Zion-Nationalpark, zum Bryce-Canyon-Nationalpark, Capitol-Reef-Nationalpark, Arches-Nationalpark, Mesa Verde-Nationalpark, Monument-Valley-National-Monument, Canyon de Chelly-Nationalpark, Grand-Canyon-Nationalpark, durch Flagstaff, Sedona, Prescott, Palm Springs, Joshua Trees-National-Monument und wieder nach Los Angeles. Eine absolute Traumreise, und die bis dahin mit Abstand schönste Reise.

 

{{g_ads}}

Am 4. April stand ich reisefiebrig auf dem Frankfurter Flughafen und hielt Ausschau nach Leuten mit orangeroten, runden Aufklebern auf ihrem Gepäck und entdeckte bald auch eine ganze Anzahl davon am vereinbarten Treffpunkt. Auf Anhieb sympathische Leute sah ich leider keine, aber da es nicht meine erste Rotel-Reise war, verdroß mich diese Aussicht nicht sonderlich, denn in der Richtung hatte ich schon anderes erlebt, und manchmal entpuppten sich anfangs unsympathische Leute als Wundertüte. Unser Jumbo startete um 11.00 Uhr und hatte einige Turbulenzen zu bewältigen, bis wir nach elf langen Stunden ebenfalls zur Mittagszeit - Ortszeit - endlich in Los Angeles landeten, das uns mit Frühlingswärme und Blüten empfing. Ein Charterbus holte uns ab und brachte uns zu einem großen Campingplatz gleich gegenüber dem berühmten Disneyland in Anaheim, einem Stadtteil von Los Angeles. Dort standen unsere Rotelbusse. Es waren wegen der vielen Buchungen gleich zwei, und wir lernten unsere Crew kennen. Der Reiseleiter hieß Karl, war von Beruf Journalist aus Deutschland, hatte aber viele Jahre in den USA gelebt und studiert und war von dem Land total begeistert. Er hatte diese Reise für Rotel-Tours ausgearbeitet, und da es eine Pionierreise war, begleitete er uns höchstpersönlich. Unser Fahrer hieß Reinhard und sah aus wie ein Südamerikaner. Die beiden waren ebenso wie Conny und Albert vom zweiten Bus waschechte Bayern, und wir hatten in den folgenden Tagen mit der bayerischen Sprache ähnliche Probleme wie mit dem amerikanischen Englisch der Amis.