Am folgenden Tag befindet sich das Schiff im beeindruckenden Drygalski Fjord. Benannt nach dem deutschen Professor Erich von Drygalski, Leiter der Deutschen Antarktis Expedition aus den Jahren 1901-03 fährt das Schiff langsam durch den 14km langen Fjord mit seiner alpine Landschaft.

In Angesicht des nahenden Winters sind die teils bis zu 2000m empor ragenden, hohen Berge bereits in Meereshöhe mit feinem Puderzuckerschnee bestäubt. Im Morgenlicht leuchten die Gletscher und Eisstücke im Wasser während sich das Schiff durch den engen Fjord entgegen des starken Windes auf die Gletscherwand zubewegt.

Auf der Brücke herrscht hohe Anspannung, denn das Navigieren durch solch einen Fjord bedarf größter Aufmerksamkeit. Eisberge, die nur wenige Zentimeter aus dem Wasser ragen, und so unscheinbar durch den Fjord treiben, können nicht selten ein vielfaches der Größe unter Wasser aufweisen.

Anschließend geht es entlang der Nordostseite von Südgeorgien zur nicht weit entfernten Cooper Bay. Benannt nach dem ersten Offizier Robert Cooper von James Cooks Expedition im Jahre 1775.

In der kleinen Cooper Bay findet man nicht anderes als reine, ungestörte Natur. Brutkolonien von Zügel-, Esels-, und Goldschopfpinguinen kann man hier entdecken. Die Zügel- und Goldschopfpinguin Kolonien sind hier die größten der ganzen Insel.

Landet man in dem landschaftlich am reizvollsten Nordteil der Bucht, kann man vorsichtig zwischen unzähligen Pelzrobben eine Schmelzwasserrinne ersteigen und sich einen wunderschönen Überblick über die Bucht verschaffen. Doch Vorsicht: Die jungen Pelzrobben schnappen oft aus Übermut gern mal nach interessanten, bunten Menschen. Jedoch ist solch eine Wanderung für jeden eine gelungene Abwechslung nach 5 Tagen Seegang.

Zur heimischen Flora auf Südgeorgien gehört das weit verbreitete Tussockgras, in welchem oft die Pelzrobben ihren Unterschlupf finden. Jedoch der sofort ins Auge fallende Kopfschmuck eines Pinguins verrät sehr schnell, wer sich noch im Tussockgras aufhält.