Ich hatte bisher einmal das Vergnügen mich bei einer 4-stündigen Bootsfahrt auf dem Atlantik, schon nach 15min. über einem Kotzbeutel vorzufinden und die Mitleidenden unter uns wissen, wer einmal Seekrank war, wird dies wohl sein Leben lang nicht mehr vergessen! Nachdem die Reisetabletten geschluckt, der Proviant und die Gäste an Bord waren, konnte es auch schon losgehen. Mein Gott war ich froh diese Reisetabletten geschluckt zu haben. So ein auf und ab habe ich wirklich selbst auf dem Jahrmarkt noch nicht erlebt. Ich habe keine Ahnung wie hoch die Wellen waren, aber der Bug des Schiffes ging definitiv nur noch rauf und runter. Dazu kam noch der starke und kalte Wind. Morgens um 7 auf der Fahrt Richtung offenes Meer, kann man wohl keine freundliche, wärmende Brise erwarten, auch nicht im Urlaub. Wir fuhren circa eine Stunde so, bis wir uns dann unter Deck zu dem oben erwähnten Briefing trafen.

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Während dieser Stunde sass ich die meiste Zeit fröstelnd an meinen Freund gelehnt auf dem oberen Deck und versuchte den Horizont trotz Schiffschaukel im Blick zu behalten (ich dachte mir, dass dies zusätzlich zur Reisetablette ja nicht schaden könnte). Während das Schiff munter weiter fuhr, wurden wir über die verschiedenen Delfinarten -wir sollten heute dem grossen Tümmlern begegnen- ihre Kommunikation und ihr Verhalten aufgeklärt. Wie wir uns an den Korallenriffen zu verhalten haben, was wir sonst noch beachten müssen und natürlich wie alles nach einer Delfinsichtung ablaufen wird. Trotz meiner Faszination für die Meere unserer Welt und deren Bewohner, muss ich offen zugeben, dass ich mir nicht sicher war, ob ich tatsächlich später ins Wasser springen würde. Mein Respekt vor der Tiefe und Weite der Meere war doch etwas grösser als gedacht und kam, je weiter wir uns vom Festland entfernten, immer mehr zum Vorschein. Das ich keine begnadete Schwimmerin bin, kam ebenfalls noch erschwerend hinzu. Und so focht ich auf der bisherigen Bootsfahrt, meinen persönlichen inneren Kampf aus und kam schliesslich zu dem Entschluss NICHT ins Wasser zu gehen. Wir fuhren über 3-4 Stunden ohne jegliche Delfinsichtung von Riff zu Riff. Schliesslich gelangten wir an ein drittes in u-Form gebildetes Korallenriff und versuchten an der ruhigen Innenseite unser Glück -aber auch hier wieder keine Spur von den Meeressäugern. Langsam machte sich bei allen Traurigkeit breit. Die Crew des Bootes wollte aber noch einen weiteren Versuch an der Aussenkante des Riffs in Angriff nehmen und auf einmal waren sie da…schnelle Schatten gleiteten in unwahrscheinlicher Geschwindigkeit am Boot vorbei und man konnte ihre Finnen aus dem Wasser ragen sehen. Das Boot stoppte und die Welt schien für einige Sekunden für alle still zu stehen.