Jetzt bedrängen uns Jung und Alt, Schmuck und Waffen werden zum Kauf angeboten. Die Sonne geht hinter den malerischen Bauten unter, Feuer zur Essenzubereitung werden entfacht, in der Dämmerung funkeln nur noch die Augen unserer dunkelhäutigen Gastgeber.
Ein tolles Erlebnis – es fällt schwer, den Heimweg anzutreten.
Abends folgt in der Lodge ein mehrgängiges Essen, am besten munden bei 33° C heiße Suppe, kühles, süßes Meta-Bier.
Geckos rascheln, Grillen zirpen, Hyänen heulen – unterm Moskitonetz schläft es sich unbekleidet gut.
01.10.2005
Mäuseknabbern weckt uns als es dämmert, beim Nachbarn kriecht eine Schlange um die Toilette.
Nach dem Frühstück erhalten die Abgesandten des Dorfes Geld und von Petra Kleidungsstücke, die wir reichlich mitschleppen.
Die Fahrzeuge holpern durch Steppe mit malerischem Akazienbestand der Hauptstraße 18 entgegen. Erfreuen uns an buntgekleideten Frauen, die an heißen Quellen Waschtag halten. Dikdik-Pärchen, Warzenschweine, bunte Vögel, Oryxantilopen und eine Löwin lassen sich beobachten.

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Soldatenposten sichern die für das Öl vom Roten Meer so wichtige Straße. Überfälle brauchen wir nicht zu befürchten, die Regierung pflegt gute Kontakte zu den aggressiven Afar hier im Grenzgebiet zu Eritrea; finanziert Wasseraufbereitungsanlagen, Krankenhäuser, Schulen u.ä.
Wir zwängen uns im nächsten Ort Trena durch hunderte geparkte LKW. Hier blüht der Schmuggelhandel mit Waren aus Somalia, tausend Händler erhoffen Geschäfte mit den
Kraftfahrern.
In dieser Gegend graben Österreicher nach Hinterlassenschaften unserer Ahnen vor 4 Mio. Jahren. Der Awash nähert sich wieder unserer Straße, fließt hier durch ausgedehnte Sümpfe, wird nicht das Meer erreichen und in einem Salzsee münden.
Mit farbenfrohen, um die Hüften geschlungenen Tüchern, zeigen sich die schlanken, stolzen Krieger. Die Frauen aus der Tigray-Region haben ihr Haar zu dutzenden, eng am Kopf anliegenden Zöpfen geknüpft. Sie bieten geflochtene Matten aus Schilf zum Verkauf.
Durch das vergilbte Grasland, Geröllfelder und ausgetrocknete Wasserlöcher ziehen nomadisierende Afar mit ihren Kamelherden. Ihre Hütten sind zusammengerollt und auf die Tiere gepackt. Die bunten Röcke der Frauen und ihre bewaffneten Männer wären ein schönes

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 Motiv.

Um 10 Uhr haben wir 42° C, sind 750 m hoch, den Straßenrand säumen zerflederte Auto-reifen.
Unser Auto wird von einer Windhose durchgerüttelt. In Logia halten wir zur Mittagsrast und zwecks Erwerbs zweier Stempel für Genehmigungen zur Weiterfahrt. Die zeitintensive Prozedur hatte Jaju aber schon erledigt. Wie immer nimmt die Bevölkerung regen Anteil an uns. Da tauchen plötzlich die zwei fröhlichen Schweizer Jungen Stefan und Raphael auf (sie hatten im Vorfeld eine Reise durch Djibouti unternommen).
Zu meiner Freude gibt es auch Injera, das Nationalgericht: verschiedene Gemüse, Soßen und Fleisch auf einem großen Sauerteigfladen, welches mittels Fingern gegessen wird, dazu heißen, süßen Tee bei nunmehr 46° C im Schatten!