Und hatten in regelmaessigen Abstaenden Pausen gemacht, um die herrliiche Landschaft zu bewundern – von hoch oben war das weite Land am Besten zu ueberschauen - die gelb-orangene Savanne, dazwischen vereinzelte Akazienbaeume, fast wie Tupfen auf einem grossen, gelben Tuch, gespannt ueber eine Ebene mit sanft rollenden Huegeln. Mit dem Fernglas konnten wir sogar eine kleine Elefantenherde und Wasserbueffel ausmachen, die friedlich durch die Mara zogen.
Andrea riss mich aus meinen Gedanken und deutete auf den „Fleischspiess“, den uns einer der Maenner mit einer ermunternden Geste reichte. Salz oder Pfeffer gab es hier nicht, geschweige denn irgendwelche Gewuerze ueberhaupt! Auf Maasai Art wird einfach das grosse Messer gezogen (eine Art Machete und Messermischung) und mundgerechte Stuecken abgeschnitten. Wir hockten auf dem Boden, scheuchten die bettelnden Hunde fort und genossen echtes „Bio-Fleisch“ vom „Maasaibauern“. Andrea und ich grinsten uns gegenseitig an – haetten nicht gedacht, dass wir durch so einen Zufall hierhergeraten wuerden!
 
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Unser urspruengliches Ziel war eigentlich nur der Maasai Mara Nationalpark gewesen, jedoch war uns mit 40 USD pro Person und Tag der Eintritt zu teuer. Wir waren spaet abends in dieser herrlichen Gegend angekommen, hatten jedoch kein einziges Camp gefunden. Verzweifelt hatten wir in einer katholischen Mission in Lolgorien um einen Platz fuer unseren Wagen gebeten und so Vater Selem Po getroffen, einen katholischen Maasai-Priester, mit dem wir uns sogleich nett verstanden. Und da ein maechtiger Sturm aufgezogen war, lud er uns sogar zu sich in’s Haus ein. Alles in Allem waren wir letzten Endes eine gute Woche geblieben, Andrea hatte mit gekocht und ich war desoefteren mit Meteme, dem Angestellten, unterwegs, Holz im Wald schlagen und sonstige Besorgungen erledigen. Wir lernten viel ueber Maasaikultur und selbst auf dem Markt kannte man uns schon. Wir stellten auch fest, dass man, um die meisten Tiere zu sehen, gar nicht in den Nationalpark fahren muss, Zebras und Giraffen rennen munter auf der Strasse umher und sogar Bueffel, Impalas und andere Antilopen sieht man sehr oft ausserhalb der ungezaeunten Nationalparkgrenzen. Vater Selempo war ueblicherweise mit Bibelstudium und predigen beschaeftigt, er meinte, er haette immer viel zu tun, seine „Schafe“ auf dem rechten Wege zu halten. Dafuer bekam er als Spenden kaum Geld fuer die Kirche, sondern eher lebende Huehner, Schafe und Ziegen oder Koerner. Auch hier hatten Andrea und ich wieder grinsen muessen – es fiel uns wieder ein, dass wir ja schliesslich in Afrika waren, da geht so etwas!