Stern inaktivStern inaktivStern inaktivStern inaktivStern inaktiv
 

 

Nach einem frühen Frühstück im Dunkeln nahm ich Abschied von dem kleinen Hundekind, und dann fuhren wir durch große Sisalplantagen in den Tag hinein. Aus Sisal werden Stricke und Taue etc. gemacht, ausserdem enthält es den Grundstoff für Cortison. Die Blütenstände sind sehr schön und sehen aus wie kleine Bäumchen. Dazwischen wuchsen immer wieder die hochgiftigen Sodoms- oder Satansäpfel, ein Schwalbenwurzgewächs mit schönen Blüten.

Schließlich kamen wir zu den Usambarabergen, zu deren Füßen das uns allseits bekannte Usambaraveilchen in seiner Urform wächst. Hier stehen auch Kapokbäume, deren Schoten die eigentliche Baumwolle enthalten, während die meist verwendete Baumwolle an sich von Sträuchern stammt und daher richtigerweise Strauchwolle heissen müsste. Das wußte ich auch noch nicht.

Es wurde immer feuchter und schwüler und damit auch grüner und tropischer. Herrliche Mangobäume von erhabener Grösse wachsen hier in Mengen und hängen voller Früchte. Sobald wir anhielten, kamen Scharen von Kindern angewetzt und johlten und freuten sich über unser sonderbares Gefährt. Immer wieder sahen wir die strohgedeckten Lehmhütten der Einheimischen, die zu 90% auf dem Land leben. Tansania ist übrigens viermal so groß wie die alte BRD und hat nur 24 Mio. Einwohner. Man kann sich leicht vorstellen, wieviel einsamer Busch uns da begegnet ist. In Chalinze machten wir bei einer Wahnsinnshitze Mittagspause, kauften auf dem Markt Berge von Mangos, Ananas und Bananen und freuten uns an dem bunten und unbeschwerten Treiben in diesem fröhlichen Städtchen.

{{g_ads}}

Wieder im Bus, verfeinert Dieter die Kunst der Mangozubereitung und brachte es damit im Laufe der Reise zu einer wahren Meisterschaft. Diese Früchte waren wirklich ein Genuß, weil am Baum gereift, und wir vermißten sie später sehr, als es keine mehr gab.

Draußen wurde es bewölkt und sah nach Regen aus, die Landschft war topfeben und langweilig, aber schließlich nach langer Fahrt kamen wir endlich in das berühmte Dar-es-Salaam (übersetzt: Hafen des Friedens). Toll daran ist aber nur der Name, ansonsten verbinden wir im Nachhinein nur Negatives mit dieser Stadt, die uns mit entsetzlichem Klima und hoher Kriminalität in Erinnerung bleiben wird. Auf grauenvoller Schlaglochpiste fuhren wir eine Abkürzung zum Kunduchi Beach Hotel, in dem Dieter und ich uns angesichts des schwülheißen und feuchten Klimas bei annähernd 40 ein Zimmer mieteten mit Klimaanlage, weil wir hofften, dann endlich mal wieder eine Nacht schlafen zu können. Das Zimmer war teuer und muffig, die Bettwäsche und die Handtücher stanken brackig und ekelten uns, und nachts lärmte die Klima-Anlage derart, daß wir doch wieder nicht schlafen konnten. Und Moskitos umschwirrten uns auch wieder in Massen. Was für eine Horrornacht!