Da stehen die Erlebnisse in den Nationalparks ganz oben auf der (viel zu langen) Liste. Sowohl im Huluhluwe-Park, dem Ithala Game Reserve wie auch im Addo-Elefantenpark konnten wir viele wilde Tiere – davon auch 3 der Big Five – hautnah beobachten. Auf unserem so genannten Game Walk (mehrstündigen „Spaziergang“ durch die Wildnis mit einem Einheimischen) trafen wir beispielsweise ein White Rhino (Breitmaulnashorn) und konnten ihm aus etwa 25 m Entfernung, versteckt hinter einem Baum, beim Trinken aus einer „Pfütze“ (ausgetrocknetem Wasserloch) zusehen – dass wir so nah waren verursachten bei uns natürlich Adrenalin-Ausstöße – zu unserem Glück hat das Nashorns aber eine echte Sehschwäche (Sehweite bis zu 20 m). Geschnüffelt hat es uns natürlich trotzdem – der Geruchssinn dagegen ist nämlich hervorragend ausgeprägt - und als es zu unruhig wurde entfernten wir uns. Noch näher traten wir einer Herde Büffel entgegen. Und zwar immer noch zu Fuß. Die guckten uns aber nur ungläubig und etwas verdattert an – in Anbetracht der „brenzligen“ Situation guckten wir bestimmt genauso dumm aus der Wäsche. Trotz in der Überzahl, war die Herde aber noch erschrockener als wir und ergriff die Flucht.

 

Ein Tipp: Sparen Sie sich die geführten Game Drives, die auch für südafrikanische Verhältnisse nicht ganz günstig sind und erkunden Sie als Selbstfahrer die Gegend. Ganz nach dem Motto „Wer zuerst kommt malt zuerst“, sind Sie als Frühaufsteher am besten dran. So waren wir morgens um 6 Uhr immer die ersten, die ungeduldig auf das Öffnen des „Tores in die Wildnis“ warteten. Und, wir wurden für die kurze Nachtruhe jedes Mal belohnt – mit erstaunlich und teils schon fast erschreckend nahen Begegnungen mit Elefanten, Hyänen, Büffel, Nashörnern, Giraffen, Zebras, Kudus, Springböcke, Affen, Schildkröten und meinem Lieblingsessen, dem Strauss. Bei der ganzen Aufregung und der „Abenteuerlust“ darf man natürlich nie vergessen einen gewissen Sicherheitsabstand zu wahren – ganz besonders die dicken Grauen verstehen absolut keinen Spaß wenn’s um Ihr Revier geht!
 
 
 
Da war eine Situation für uns besonders riskant: Mitten auf unserem Weg zurück zum Eingangstor, dass in kurzer Zeit schließen würde, stand ein grauer Dickhäuter mit seinem Allerwertesten auf der Straße und knabberten an den Ästen eines Baumes. Mit viel Sicherheitsabstand warteten und beobachteten wir. 5 Minuten, 10 Minuten, 15 Minuten. Nun wurden wir ungeduldig und die Zeit drängte, wenn wir nicht die Nacht im Reich der wilden Tiere verbringen wollten. Da es keinen anderen Weg gab, unser dicker Freund jedoch die Gemütlichkeit gepachtet hatte, fuhren wir ruhig und gleichmäßig an ihm vorbei. Dass uns dabei das Herz in die Hose rutschte, brauche ich wohl keinem erzählen. Mit mehr Glück als Verstand ging die Sache für uns jedoch gut aus und bei einem Glas Wein genossen wir später das Leben unter einem traumhaften Sternenhimmel.
 
Kommen wir zu einer anderen beeindruckenden Naturgewalt – das Meer, genauer der Indische Ozean und der Atlantik:
Trotz dem windigen, ungemütlichen Regenwetter, einer Außentemperatur von etwa 17 Grad und einer Wassertemperatur die noch darunter lag konnten wir den gigantischen Wellen des indischen Ozeans nicht widerstehen und „surften“ mit einem Heidenspaß auf unseren Bodyboards. Die nette Dame aus dem Verleih war doch sehr verwundert und verabschiedete uns kopfschüttelnd, im nachhinein betrachtet war es doch eine etwas verrückte Angelegenheit. Naja, dafür hatten wir den Strand ganz für uns alleine und nach einem heißen Bad, 5 Stunden unter mehreren Decken eingekuschelt und einer heißen Tasse Tee hörte auch meine Freundin irgendwann auf mit den Zähnen zu klappern.