Daher führte ich während der Reise ausgiebig Tagebuch und versuchte, jede Einzelheit, die irgendwie besonders war, festzuhalten. Leider war zeitweise mein Photoapparat defekt, so dass ich selber von einigen Erlebnissen keine Photos machen konnte. Daher hat Christine, eine Mitreisende, mir ihre Aufnahmen zur Verfügung gestellt.

 Schon Monate vor Reisebeginn las ich alles, was mir in die Finger kam, über die beiden Länder. Außerdem wollte ich schon einige persönliche Erfahrungen mit Gorillas und deren Verhalten sammeln. Daher schrieb ich diverse Zoos in Deutschland an und fragte, ob ich für einen Tag im Menschenaffenhaus hinter die Kulissen schauen durfte. Wider Erwarten bekam ich mehrere Zusagen, unter anderem vom Münchener Tierpark- Hellabrunn. Dort durfte ich sogar für zwei Tage bei den Gorillas arbeiten. Dies war perfekt. Ich machte mit der Primaten- Revier- Leiterin Frau Bärbel Graf einen Besuchstermin ab.

Ich musste nur von einem Tropenarzt eine Bescheinigung ausstellen lassen, dass ich keine für Menschenaffen ansteckenden Krankheiten hatte. Als ich dann nach München in den Zoo kam, erwartete ich natürlich, dass ich nun erstmalig mit lebenden Gorillas interagieren konnte. Zumindest am ersten Tag war ich in dieser Hinsicht enttäuscht worden, denn die dort arbeitenden Tierpfleger waren besorgt, dass mir etwas zustoßen könnte. Daher ließen sie mich nicht an die Tiere heran. Aber sie waren äußerst nett und ich lernte die tägliche Arbeit eines Tierpflegers kennen.

Am zweiten Tag, früh am Morgen, traf ich auf Bärbel Graf. Sie erlaubte mir tatsächlich und nun unerwarteter Weise, zu den Innenkäfigen der Gorillas zu gehen, als ihr Gehege gereinigt wurde. Hier konnte ich nun ersten persönlichen Kontakt mit den Westlichen Flachlandgorillas aufnehmen, die aus Westafrika stammen. Diese flüchteten zunächst, da sie mich natürlich nicht kannten, in die hintersten Bereiche der Käfige. Ich setzte mich vor einen Käfig mit einem Weibchen und zwei Kindern. Eines der Kinder, ein Junge mit frechem Gesicht, kam näher. Dann kam auch seine Mutter und setzte sich mit dem Rücken zum Gitter hin. Ich konnte nicht anders tun als meine Hand auszustrecken und ihren Rücken zu berühren. Sie hatte festes Fell und kräftige Muskeln darunter. Danach näherte ich mich mutig dem Käfig von Routoutu, dem Silberrücken. Dieser schlug sich jedoch auf die Brust und floh in einen anderen Käfig.