Andere Fachleute behaupten, es liege an den vielen unglaublich dichten Haaren. Bald erreichen wir die Mating Grounds des Uganda Kob. Diese Antilope sehe ich zum ersten Mal und wir erleben gleich auch eine Paarung mit. Überraschend steht man plötzlich vor dem Kraterloch des Bunyampaka. Im See auf seinem Grund wird auf der ganzen Fläche in Salinenfelder aufgeteilt Salz gewonnen und hauptsächlich in den Kongo verkauft. Auf dem Rückweg zum verspäteten Frühstück kommen wir auch wieder am Krater von Nyamanyuka vorbei. Hier wird kein Salz gewonnen, aber alte und kranke Kaffernbüffel liegen in salzigen Tümpeln, um ihre Wunden zu kurieren.
Plötzlich entdecke ich was extrem seltenes auf der Piste und fordere Isaac auf, zurück zu fahren. Da liegt ein überfahrenes Männchen der Mozambique-Nachtschwalbe. Die jeweils eine Schmuckfeder pro Flügel, die fast 1 m lang wird und bei der Balz im Mondschein weiß aufleuchtet, habe ich erst einmal live in Zambia gesehen. Nachts wirkt das plötzliche Auftauchen dieses Vogels wie ein Gespenst. Und nun wurde ihm schon mehrmals über die imposanten Schmuckfedern gefahren und der Schwanz ging wohl bei der durch den Aufprall ausgelösten Schreckmauser verloren. Wir nehmen das Tier zum Fotografieren mit ins Camp.
André schüttelt nur den Kopf über die Aufregung um einen toten Vogel, aber sogar Isaac macht Fotos von dem Tier, dass wir auf meinem Regenponcho ausbreiten.
Um 12.35 Uhr bleibt meine Armbanduhr fast stehen und bewegt sich nur noch im Zeitlupentempo, wohl auch ein Opfer des Feinstaubs geworden. Die Zeit kann ich jetzt nur noch schätzen. Habe ja bisher immer meinen Fotografen André geweckt, der aus Prinzip keine Uhr dabei hat.