Nach dem Abstecher in den Fjord drehte das Schiff endgültig wieder Richtung Südwest und es sollte auf gerader Linie Richtung Antarktis gehen. Die drei Tage Überfahrt vergingen wie im Flug, wir hatten auch alle Mühe die Eindrücke Südgeorgiens zu verarbeiten und außerdem verbrachten wir viele Stunden damit die mehr als zahlreichen Fotos auf Notebooks und Festplatten zu bringen.
 
Eisberg auf dem Weg zur Antarktis (nur ca. 20-25 % des Gletschers ragen aus dem Wasser).
Sehr altes, stark gepresstes Eis hat eine blaue Farbe.
 
Aber was sollte eigentlich an Höhepunkten nach den Falkland Inseln und Südgeorgien noch kommen? - Es kam noch was, nämlich Tausende von Eisbergen, riesige Gletscher, paradiesische Buchten und dazu eine reiche Tierwelt.
Zunächst erreichten wir Elephant Island, eine unbewohnte und sehr karge Insel mitten in der Drake Passage, die eine der sturmreichsten Meeresgebiete in der Welt ist. Auch wir hatten etwas Pech, es nieselte und der Wellengang war schon recht hoch. Trotzdem wagten wir den Ritt mit den Zodiaks über die Wellen. Ein Anlanden war nicht möglich, aber zumindest konnten wir die Stelle vom Meer aus gut sehen, wo Sir Ernest Shackleton und seine Männer einige Monate als Schiffbrüchige zubrachten, bevor sie gerettet wurden.
Die Antarktis, im Sommer eigentlich nicht sehr kalt, die tiefste im Logbuch verzeichnete Temperatur der ganzen Reise war +0,5 °C. Die Wassertemperaturen lagen bei +1°C. Bei zwei Landgängen hatten wir leichten Schneesturm, ansonsten Sonnenschein.
 
Ein landschaftlicher Höhepunkt war sicherlich die Durchfahrt durch den engen Errera-Kanal und anschließend die Einfahrt in die Paradiesbucht. Zunächst ging es an der chilenischen Antarktisstation vorbei und ein paar Minuten später an der argentinischen Station gingen wir vor Anker. Das argentinische Personal begrüßte uns freundlich nachdem wir an Land waren und erklärte kurz, was die Aufgabe der Forschungsstation ist. Bereits in und um die Gebäude herum waren Scharen von Pinguinen. Wir stiegen noch auf einen schneebedeckten Aussichtshügel und verbrachten dort einige Zeit, um diese grandiose Bucht bei bestem Wetter zu bestaunen. Der Name Paradiesbucht ist wahrlich gut gewählt.
Eselspinguine auf Danco Island - Antarktische Halbinsel