Dieser Widerspruch zwischen Moderne und Vergangenheit wird uns hier noch öfter begegnen, z. B. in der einzigen Pizzeria der Hauptstadt, in der es auch Steaks gibt, obwohl die Bhutanesen keine Tiere schlachten und alte Rinder oft einfach freilassen. Das freilaufende Vieh ruft allerdings Erosion in den Wassereinzugsgebieten hervor, um die sich meine Kollegen kümmern sollen. Am Dienstag schauen wir uns daher ein Wassereinzugsgebiet an. Wir fahren im Jeep in Richtung eines Passes bis auf knapp 2.900 m Höhe und besichtigen auf dem Weg nach oben verschiedene Wetterstationen und Messstationen an Bächen.
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Die Straße führt durch dichten Nadelwald, der (noch?) bestens erhalten ist. Ganz oben soll es sogar Leoparden geben. Immer wieder wehen Gebetsfahnen im Wind. In den Bächen drehen sich Gebetsmühlen. Wir sind jetzt richtig entspannt durch die Ruhe und die klare Luft.
 
Am Abend testen wir dann ein neues Restaurant in Thimpu. – Die Bedürfnisse der Touristen und die der einheimischen Oberschicht wachsen. An diesen Orten trifft man Vertreter beider Gruppen an.
 
Der letzte Tag ist für Projektplanungen vorgesehen und am Abend können wir noch an einem Abschlussessen einer Konferenz teilnehmen und weitere Kollegen aus der internationalen Zusammenarbeit mit Bhutan kennenlernen. An diesem Abend lerne ich viel darüber, wie die Gesellschaft hier funktioniert. Ein Beispiel: Man bekommt alle Genehmigungen viel schneller, wenn man den Beamten getrocknetes Büffelfleisch aus Kathmandu übergibt. Und man braucht hier viel Büffelfleisch, denn man braucht für alles eine Genehmigung wie z. B. auch für den Besuch im „Tigernest“.