Indien Reisebericht:
Meghalaya – Das Land, wo die Wolken entstehen

Nie hätte ich mir träumen lassen, dass ich das Land Indien und seine Bewohner so ins Herz  schließen würde. Doch dann führte die Einladung eines indischen katholischen Priesters meine beiden Freundinnen und mich im Jahre 1992 zum ersten Mal dorthin.

14 Jahre später, als ich die Einladung dieses Priesters zu seiner Bischofsweihe erhielt, packte mich das Fernweh und so saß ich am 4. August 2007 – mehr als ein Jahr später - im Flieger: von Frankfurt mit Zwischenstopp in Mumbai.  
Was so alles passieren kann, wenn man sich auf eine so weite Reise begibt, erlebte ich schon gleich am Counter des Frankfurter Flughafens: Offensichtlich war ich eine der sehr wenigen Deutschen unter all’ den Indern, und die Mitarbeiterin der Fluggesellschaft teilte mir mit: „Die Economy-Class ist voll besetzt, wir geben Ihnen einen Platz in der Buisness-Class!“
 
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Dort war es weitaus gemütlicher und ich genoss während meines achtstündigen Flugs die Rückenmassagen, die mir mein Sitz auf Knopfdruck angedeihen ließ. Kaum hatten wir den indischen Luftraum erreicht, als wir das Unwetter in Indien zu spüren bekamen: durch die Turbulenzen bedingt, wechselten die Displays zwischen Angurten und Abschnallen mehrmals hin und her.
In Mumbai regnete es und die feuchtwarme Luft roch nach dem nahen Meer. Mir kamen die Worte meiner Freundin in den Sinn, als meine Füße 1992 das erste Mal indischen Boden betraten: „Das erste englische Wort, das du hier neu dazulernen musst ist ‚Fan’. Das sind die Deckenventilatoren, die überall laufen!“ In den fünfzehn Jahren, die seitdem vergangen waren, blieb auch hier die Zeit nicht stehen, und teilweise hatte das Klimaanlagen-Zeitalter Einzug gehalten. Am nächsten Morgen ging es weiter und nach weiteren zweieinhalb Stunden Flug hatten wir die schweren Wolken des Unwetters über Indien hinter uns gelassen. Ich freute mich, unter mir die sanfte, grüne Hügellandschaft und die Reisfelder zu entdecken, denn dies bedeutete: Nun bin ich bald da!
 
Der indische Bundesstaat Meghalaya ist eine der „Sieben Schwestern“, die im nordöstlichen Zipfel Indiens zwischen den Ländern Butan (östlich von Nepal) im Norden und Bangladesh im Süden liegen. Nördlich von Meghalaya liegt der Bundesstaat Assam, bekannt durch seinen Assam-Tee. Dort befindet sich auch der Flughafen nahe der Stadt Gauhati am Fluss Brahmaputra, wo mein Flugzeug am Sonntagnachmittag des 5. August 2007 landete. Die hochsommerliche Hitze und die der Triebwerke des Flugzeugs schlugen mir beim Aussteigen und  Herabsteigen der Gangway  entgegen.
Ich wurde schon erwartet, und nun ging es weiter über kurvenreiche Straßen. Den Linksverkehr und den Fahrstil nach dem Motto: „Wer zuerst hupt, hat die Vorfahrt!“ kannte ich noch von meinem ersten Indienbesuch. Immer wieder sahen wir Männer, die am Straßenrand Rinderherden vor sich her trieben, um sie auf Lastwagen zu buxieren. Ich erfuhr, dass die Rinder zur Fleischproduktion bestimmt waren. ‚Wie bitte?’, mag sich manch einer fragen, ‚Die Kühe in Indien sind doch heilig’! Nun, wir befinden uns hier nicht in dem Indien, das wir aus dem Fernsehen kennen.....