Ein Highlight jagte das Nächste. In manchen Gegenden bezahlt man ein Vermögen, um ein paar Mantarochen zu Gesicht zu bekommen. Nicht so rund um den Komodo-Nationalpark. Beim nächsten Tauchgang lagen wir am Grund in einem Unterwasserchannel und über uns flogen 18 Mantarochen vorüber. Keiner von ihnen hatte eine Spannweite unter 3,5 m !! Auch sie kamen bis auf armeslänge an uns heran, so dass man fast vergaß zu atmen- und auch die Bestimmung des Geschlechts war aus dieser Distanz kein Problem mehr.
Ich könnte euch noch unendlich viele Kreaturen aufzählen, die mir hier begegnet sind, in den meisten Fällen wusste ich noch nicht einmal etwas von ihrer Existenz. Große und vor allem aber auch ganz viele farbenfrohe Kleine, wie z.b. Nudibranches, Stargazers(lustige Viecher, die sich im Sand verbuddeln und von denen man nur die Augen und die Umrisse des Mauls sieht, bis sie hervor schnellen und zupacken), Krustentiere jeglicher Art, Seahorses, Frogfische und Moray Eels.......
 
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Aber auch über Wasser war dieser Trip unvergesslich. Nach 5 Tagen erreichten wir die Insel Rinca, eine der Komodo Islands.
Keine Sorge, wenn Ihr bisher noch nichts von “Komodo Island” gehört habt. Ich hatte es vorher auch noch nicht. Aber Eines, was ich auf meiner Reise gelernt habe ist, dass es unzählige unberührte Inseln gibt, die in Europa noch völlig unbekannt sind. Kaum fängt man an, eine Insel oder Inselgruppe zu erkunden, hört man von der Nächsten, die unheimlich schön und ein absolutes ”Muss” sein soll. Auch mit einem ganzen Leben Traveln würde man nicht alle Inseln entdecken können. Das Einzige, weswegen man evtl. schon einmal etwas von Komodo als Nichttaucher gehört hat, sind seine sagenumwobenen Drachen.
Der Komododrachen oder Varanus komodoensis ist die größte und gefährlichste Raubeidechse, die heute noch existieren. Sie werden bis zu 3 m groß, haben einen schlangenförmigen Kopf, einen massigen Körper und eine gespaltene Zunge. Sie sind Fleischfresser und scheuen nicht vor den Verzehr ihrer eigenen Artgenossen oder ihrer Eier zurück.
Nein, sie scheuen auch nicht vor uns Menschen zurück, warum auch, wir passen perfekt in ihr Beuteschema und sie sind uns überlegen. Ein einziger Biss ist tödlich. Der Speichel der Warane ist bakterienverseucht, und die Opfer sterben an einer Sepsis oder verbluten, wenn die Warane mit ihren Zähnen eine Arterie erwischt haben. Der Magensaft ist so sauer, dass er ohne Probleme Haare, Knochen oder Hufe Ihrer Opfer zersetzen kann. Nach ihrem Biss warten sie bis ihr Opfer langsam verendet ist, bevor sie es ohne zu kauen hinunterwürgen. Außerdem können sie uns aus einigen km Entfernung wittern und aufspüren....und sie sollen der Ursprung für die fliegenden Drachen der chinesischen Legenden sein……