Fladenbrot und Dal Bhat

In Tukuche wollen wir erstmals einen Startversuch wagen und verbinden ihn mit einem stimmungsvollen Fotoshooting des Sonnenaufgangs über dem Dhaulagiri. Wir erklimmen ein Plateau oberhalb des Ortes, das aber mit kleinen Dornbüschen übersäht ist, die nur darauf warten, ein Stück Gleitschirmtuch zu zerfleischen. Als schlagartig starker Wind einsetzt, ist der erste Flugversuch urplötzlich und ganz ohne Start beendet. Am Abend lernen wir das nepalische Nationalgericht Dal Bhat kennen und sind restlos begeistert vom Reis mit Gemüse und Linsen, gewürzt mit Ingwer und Koriander. Dazu gibt es Chapati, frisch gemachtes Fladenbrot, von denen Hanuman eindrucksvolle 22 Stück verdrückt. Den regional-typischen Apfelkuchen zum Nachtisch schiebt er mir gönnerhaft über den Tisch zu. Anschließend stopft er genüsslich seine Tschillim und reicht die Pfeife grinsend in die Runde. Das tägliche Rauchen gehört für die Sadhus zur Normalität auf der Suche nach der Erlangung göttlicher Weisheit. Ein gutes Stück dieser Weisheit schleicht sich auch bei demjenigen von uns ein, der einen kräftigen Zug durch seine Atemwege schickt. 

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Einen Tagesmarsch weiter machen wir uns bei Kagbeni wieder auf die Suche nach einem geeigneten Startplatz. Ein steiler Hügel mit etwa 300 Metern Höhenunterschied ist mit bunten, tibetischen Gebetsfahnen gespickt. Da auch hier der Wind ab mittags durch die Schlucht fegt, starte ich meinen ersten Flug morgens um acht Uhr. Ich drehe eine Runde über dem Dorf und winke jungen Mönchen in roten Gewändern zu, die erstaunt und freudig zu mir hinauf rufen. Die Luft ist um diese Zeit noch ruhig und die Landung im trockenen Flussbett unkompliziert. Zwei Jungs laufen auf mich zu und haben vor lauter Aufregung noch die Zahnbürsten ihrer Morgentoilette in der Hand. Sie geben mir zu verstehen, dass sie hier noch nie etwas Ähnliches gesehen haben. Kein Wunder bei den Windgeschwindigkeiten die wenig später wieder Bäume und Yaks in Schieflage bringen.