Die Bärensaison beginnt Mitte April, wenn die ersten Tiere nach dem Winterschlaf die Höhlen verlassen, und endet Ende September vor Wintereinbruch. Besonders gut beobachten und fotografieren kann man die Bären von Mitte Mai bis Mitte Juli in den Zeiten der Mitternachtssonne, wenn die Nächte taghell sind. Dazu sind die Temperaturen in den Sommermonaten angenehm und man braucht in den Hütten nicht mehr zu frieren. Aber in welchem Monat man sich auch auf die Pirsch legt - die Wahrscheinlichkeit einen Bär zu sehen, liegt nach zehn Jahren regelmäßiger Fütterung bei 99 Prozent. Das hat Ari versprochen.

 

Und kurz vor Mitternacht ist es dann auch endlich soweit. Im harschen Schnee sind leise Schritte zu hören. Einen Moment stockt der Atem und die Herzfrequenz verdoppelt sich. Die Silhouette eines gewaltigen Bären löst sich aus dem schwarzen Wald. Mit trägen Schritten trottet er im Passgang direkt auf die Hütten zu.

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Nach sechs Monaten Winterruhe und entsprechend großem Appetit stürzt sich der Bär auf das Fleisch, reißt mit seinem kräftigen Gebiss Stücke aus dem gefundenen Fressen. Letzte niedliche Teddybär-Assoziationen lösen sich beim Krachen der Knochen in Luft auf. Dann betritt ein zweiter Bär die Waldbühne. Unbeeindruckt von seinem gierig fressenden Kollegen schreitet er, als wolle er sich seinem Publikum präsentieren, gemächlich an den Hütten vorbei, ohne diesen auch nur einen einzigen Blick zu widmen.

In Finnland leben zwischen 800 und 1.000 Braunbären, ungefähr zwanzig von ihnen im Gebiet der Wild Brown Bear Lodge. Kalja, Terko, Goliath, und Valeri – einigen „seiner“ Bären, die Jahr für Jahr nach dem Winterschlaf wieder auf die Lichtung zurückkehren, hat Ari Sääski Namen gegeben. Goliath ist nach vielen Jahren in diesem Frühling nicht zurückgekehrt.