USA-Reisebericht: Flitterwochen in Manhattan und Vegas

Liebe Weltreiseblog-Leser,

heute erzähle ich Ihnen von meinen Flitterwochen. Nein, es erwartet Sie keine Geschichte darüber, wie toll ein Bahamasurlaub ist. Außerdem werde ich mich auch nicht darüber auslassen, wie höchst romantisch alles war. Stattdessen erzähle ich Ihnen lieber, dass wir in Las Vegas in nur vier Tagen drei Kilo zugenommen haben und New York noch viel besser ist als es die Fernsehbilder vermuten lassen. Mein Mann (30) und ich (24) sind seit einem halben Jahr verheiratet. Es wurde im engsten Kreis geheiratet, weil wir das Geld lieber in unsere Flitterwochen investieren wollten. Diese haben wir in den amerikanischen Städten NYC und Las Vegas verbracht. Eineinhalb Wochen hatten wir Zeit.

New York: Großstadt-Schick und Shopping-Wahn

Das Einchecken in NYC bescherte uns gleich zu Beginn der Reise ein negatives Erlebnis, denn der Mann an der Rezeption teilte uns mit, dass wir 200 Dollar Steuern zusätzlich zum Preis zahlen müssen. Wir waren aber davon ausgegangen, dass der, ohnehin schon teure, Preis bereits Steuern enthalten würde. Naja, wenigstens wohnten wir quasi direkt am Time Square. Das war aber auch schon das einzig Tolle an dieser Unterkunft (einem Hostel zu Preisen, für die man in Europa bereits in 4-Sterne-Hotels einchecken kann).Manhattan sehr viel Charme, trotzdem haben wir es nicht bereut diesen Stadtteil hin und wieder verlassen zu haben. Denn auf Conny Island am Strand im Sonnenschein Muscheln zu sammeln oder mit der alten Achterbahn aus Holz, die aussieht als würde sie jeden Moment zusammenbrechen, zu fahren, hat auch Stil. Dasselbe lässt sich von Williamsburg, dem Hipsterviertel in Brooklyn, behaupten. Nicht nur, weil man dort einen fantastischen Ausblick auf die Skyline von Manhattan hat, sondern auch weil sich das Stadtbild so stark verändert. In Williamsburg ist alles ein wenig schäbiger, cooler, künstlerischer und entspannter als in Manhattan. Diesen Kontrast muss man erlebt haben! Andererseits habe ich auch nichts gegen den New Yorker Großstadt-Schick. Im wahrsten Sinne auf die Spitze getrieben wird dieser in der 230 Fifth Rooftop-Bar in der Fifth Avenue. Mein Mann hat mich abends dorthin zum Cocktail trinken eingeladen und ich muss sagen: Bei so einer grandiosen Aussicht − wenige Meter vom Empire State Building entfernt, das Chrysler Building hell erleuchtet − habe ich noch nie Cocktails genossen. An diesem Abend kam wahrlich Flitterwochen-Romantik auf. Diese wurde auch nicht getrübt, als uns die Rechnung serviert wurde. Zu unserem Erstaunen waren die Cocktails normalpreisig, die meisten kosteten umgerechnet etwas mehr als 10 Euro. Allen Frauen in der Leserschaft möchte ich noch den Tipp geben Victoria‘s Secret Shops zu meiden – zumindest wenn Sie auch Flitterwochen in New York machen. Die Plakate der wunderhübschen Models können binnen Sekunden Minderwertigkeitskomplexe heraufbeschwören. Außerdem ist die Wäsche an sich nicht spezieller als anderswo. Wahren Shoppingspaß habe ich hingegen in einem Outlet (Century 21) im Financial District erlebt. Dort habe ich Markenmode unglaublich günstig ergattert: Ein Polo Ralph Lauren Shirt kostete ca. zehn Euro. Auch mein Mann hat in diesem Store viel Sportsware und Hilfiger-Kleidung gekauft.

Vegas, Baby!

 

Nachdem wir uns von New York schweren Herzens getrennt hatten, sollte der spannendste Flug meines Lebens auf mich warten. Es ergab sich, dass wir direkt über den Grand Canyon geflogen sind. Wunderbar und sehr beeindruckend sieht das aus. Natürlich konnte ich nicht anders als tausende von Fotos zu machen. Für das Fotobuch von unseren Flitterwochen muss ich noch eine Auswahl treffen. Das fällt mir leider immer sehr schwer, weil ich jedes Foto als gelungen und einzigartig empfinde. Nun aber zu Teil 2 der Flitterwochen: Vegas! Um ehrlich zu sein, bin ich sehr froh, dass wir nicht hier geheiratet haben, denn mit Romantik haben die Hochzeiten in dieser Stadt meiner Meinung nach nichts zu tun. Romantisch wurde es erst als uns der Kellner in dem Diner, in dem wir immer gegessen haben, ein Hochzeitsständchen gesungen hat, nachdem wir ihm verraten hatten, dass wir quasi frisch vermählt sind. Neben der musikalischen Unterhaltung hat uns dieses Diner, das sich im Stratosphere Tower Hotel (dort hatten wir ein Zimmer) befindet, auch wegen der typisch amerikanischen Gerichte in den Bann gezogen. Wir haben Burger und Sandwiches gegessen, die man in Deutschland als XXL bezeichnen würde, und dazu als Beilage einen Korb Pommes bekommen. Dass die Dimensionen wahrlich anders sind, habe ich auch beim Frühstück bemerkt, als mir zwei tellergroße Pancakes mit Unmengen an Speck und Ahornsirup serviert wurden. Kein Wunder also, dass wir in Vegas zugenommen haben. Denn nicht nur das Essen, sondern auch unser Lebensstil hat sich in Vegas verändert. Statt den ganzen Tag von einer Sehenswürdigkeit zur nächsten zu laufen, haben wir uns am Pool in der Sonne entspannt. Auf die Idee, dass wir unsere Flitterwochen zweiteilen (Action – New York, Relaxen – Vegas) hat mich ein Artikel von Paradisi.de gebracht, den ich gelesen habe, nachdem wir uns darüber gestritten haben, wo die Reise hingehen soll. In dem Artikel wird ein Kompromiss empfohlen. Wir haben uns zu diesem entschlossen und es keine Sekunde bereut. Dass wir Vegas als Ort der Entspannung gewählt haben, mag viele überraschen, aber tagsüber ist es in der Stadt meist ruhig. Der wahre Trubel beginnt abends, wenn alle Partywütigen bereits sind, die Casinos zu erobern. Allen, die ebenfalls einen Besuch in dieser Stadt planen, möchte ich empfehlen, ein Hotel direkt am Strip zu nehmen. Unseres lag zwar am Strip, jedoch nicht zentral, weshalb wir immer mit dem Taxi fahren mussten, was mit der Zeit kostenintensiv wird. Alles in allem war die Reise äußerst gelungen und ich hoffe sehr, bald auch unseren Kindern von unseren Flitterwochen erzählen zu können.