Die Gräber und Gedenksteine ringsum tun ein Übriges. Am Äquator im Schnee zu spielen ist aber doch ´ne tolle Sache. Außerdem geraten wir zur Erkenntnis, dass dieser Messner doch was drauf haben muss. Auf dem Rückweg zeigt sich der Vulkan in dem wir wohnen, der Altar wolkenfrei. Das soll heißen, unser Hotel hat keine Zimmernummern, sondern die Namen ekuadorianischer Vulkane.

 

An diesem Tag müssen wir es uns leider noch antun in einer Teppichfabrik Kindern bei der Arbeit zu zusehen. Was soll man haben? Mitleid, Wut oder Verständnis für die Eltern, die auf das Geld angewiesen sind.

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Noch eine Nacht im Abraspungu Hotel und am nächsten Morgen verlassen wir Riobamba, und zwar mit dem Zug. Andenbahn ist angesagt. Angeblich handelt es sich um die steilste Bahnstrecke der Welt. Das Gleiche beanspruchen auch Strecken in Bolivien und Argentinien für sich. Die ersten zwei Stunden Fahrt verlaufen aber erst einmal gemütlich und unspektakulär, bis wir mit unserem Zug mitten im Indiomarkt von Guamote stehen. Es dauert eine Stunde bis die Indios, in diesem Fall Salasacas, ihre Stände von den Gleisen geräumt haben. So haben wir Zeit um uns auf diesem eindrucksvollen, urigen Markt umzusehen. Etwas Derartiges haben wir bis jetzt noch nicht erlebt. Indios die mit der ganzen Familie an Ochsen oder Schafen zerren, Schweine die wie Hunde an der Leine geführt werden oder auf Händen getragen, wandelnde Schilfbündel aus denen nur noch die Beine hervor lugen und vieles andere mehr, einfach total beeindruckend und einprägend.

Wir fahren weiter nach Alausi und von dort zum spektakulärsten Teilstück, der Teufelsnase. Vorwärts und rückwärts fahrend geht es im Zick-Zack Kurs abwärts, und wir überwinden etwa 500 Höhenmeter innerhalb einer Viertelstunde. Seit El Nino ist es nicht mehr möglich mit der Bahn von den Anden zur Küste zu fahren. In Alausi ist eigentlich Schluß, das Teilstück zur Teufelsnase wird nur noch für die „Touris“ befahren. Ab Alausi geht´s mit dem Bus weiter Richtung Cuenca. Unterwegs beeindruckende Bilder: Lehm und Stroh Hütten, Lamas, Indios auf Viehtrieb und im Fluss große Wäsche machend und einmal sehen wir auch wie sie Getreide dreschen, indem sie Ihre Pferde und Esel über das ausgebreitete Korn trampeln lassen. Bevor wir Cuenca erreichen besichtigen wir die bekanntesten Inkaruinen Ekuadors in Ingapirca. Der letzte, von Pizarro ermordete Inkakönig Atahualpa stammte übrigens nicht aus Peru, sondern war ein Quiteno. Je weiter wir nach Süden reisen, um so grüner und waldreicher wird die Landschaft. Schneebedeckte Berge oder Vulkane sehen wir nicht mehr.