Endlich ist es soweit und wir können das Schiff besteigen, abends 20 Uhr. Für die 4-Tage-Fahrt kostest es 8,50 Dollar in der einfachen Klasse, in Hängematten an Deck. Für das Doppelte gibt es eine winzige 4-er Kabine mit schmalen Doppelstockbetten. Mein Freund schläft oben in einer Hängematte, ich mit einem Pärchen in einer Kabine. Es sind noch zwei junge Männer an Bord, ein Deutscher und ein Engländer. Wir haben eine angenehme Zeit. Das Essen ist ganz gut, wir versorgen uns außerdem heimlich mit Bananen vom Stauraum. Die Fahrt ist ruhig, ein Tag sogar windstill. Wir sehen fliegende Fische, Delphine und Haie, die unser Schiff begleiten, weiter weg auch Wale. Ich setze mich alleine vorne auf die Spitze der Reling und beobachte den Sonnenuntergang, herrlich.

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Die Zeit vergeht schnell und wir kommen Sonntag auf San Cristobal an. Da es Wahltag ist, wird nicht entladen. Wir besichtigen die Insel, einige kleine Strände, einige Holzhäuschen. Montag wird gearbeitet und weitergefahren. Dienstag legen wir endlich auf Santa Cruz an. Im ersten Moment bin ich enttäuscht, aber im gleichen Augenblick fasziniert, wegen der Fremdartigkeit dieser Lavasteinbucht mit ihren Kakteen und den vorbeihuschenden Leguanen. Sie sind hässlich und trotzdem anziehend. Wir gehen in das einzige Restaurant der Insel, sehr einfach, zum Frühstücken. Danach machen wir uns auf den Weg zur Darwin Station. Diese besteht aus zwei Baracken und einem abgesperrten Gelände, auf dem Schildkröten leben. Wir informieren uns bei den Mitarbeitern über das Sehenswerte der Insel. Der Engländer hat ein Empfehlungsschreiben und man verspricht, uns am nächsten Tag per Schlauchboot zur Tortugabay, der schönsten Bucht von Santa Cruz zu bringen.

Wir laufen zurück zum Hafen. Dort befindet sich ein kleiner Strand. Wir übernachten draußen in unseren Schlafsäcken. Es ist etwas kühl, die Meeresluft ist feucht, aber dennoch sehr angenehm. Bevor wir schlafen, gehen wir noch in einen kleinen Laden, wo wir uns für vier Tage mit Lebensmitteln versorgen. Am nächsten Morgen sind wir schon früh mit unserem Gepäck an der Darwin Station, von wo aus wir zur Tortugabay gebracht werden sollen. Man versucht mehrmals, mit dem Boot aufs offene Meer zu kommen, aber vergeblich. Es ist zu stürmisch. Wir und unsere Sachen werden klitschnass. Trotzdem wagen wir es tags darauf nochmals, fast kippen wir um. Ich bin froh, als sie endlich aufgeben. Wieder schlafen wir im Freien.