Der Name Argentinien leitet sich vom lateinischen Wort für Silber, argentum, ab. Es gibt jedoch kein Silber in Argentinien. Der Name geht zurück auf die Silberfunde, die während der Expedition des Sebastian Caboto gemacht wurden, einem italienischen Seefahrer in spanischen Diensten, der 1526 die Mündung des Río de la Plata erreichte und den Paraná bis Rosario weitersegelte. Diese Expedition ist allerdings gescheitert; alle Schiffe bis auf das von Diego García sind gesunken. Der Río de la Plata hieß ursprünglich Mar de Solís, benannt nach dem spanischen Seefahrer Juan Díaz de Solís, der 1516 die Flußmündung entdeckt und für Spanien beansprucht hatte. Magellan gab der am Mündungstrichter des Río de la Plata gelegenen Stadt Montevideo ihren Namen. 
    Argentinien gliedert sich politisch in 22 Provinzen. Statistisch gesehen leben derzeit knapp 13 Menschen auf einem Quadratkilometer, im Großraum von Buenos Aires sind es 13-14 Millionen. 90 % der Bevölkerung sind Weiße, meist italienischer oder spanischer Abkunft. Da Kreolen als Menschen zweiter Klasse galten, die von politischen Ämtern ausgeschlossen waren, schickten früher viele Spanier ihre schwangeren Frauen zum Gebären nach Spanien, damit ihre Kinder volle politische Rechte besaßen. Indianer gibt es in Argentinien kaum noch, da sie 1879 bis auf den letzten Mann ausgerottet worden sind, man veranstaltete sogar Treibjagden auf sie. Che, ein indianisches Wort, was soviel heißt wie Volk, ist alles, was von den Ureinwohnern noch übriggeblieben ist. 
    Die Indianer sind vor ca. 30000 Jahren, aus der Mongolei kommend, über die Beringstraße nach Amerika eingewandert. Diese Datierung ist aber vermutlich nicht haltbar und muß auf ca. 50000 v. Chr. vorverlegt werden. Durch spätere Einwanderer wurden die früheren nach Süden abgedrängt. Die Besiedelung endete jäh, als der Meeresspiegel wieder anstieg. Vor 10000 Jahren etwa wurde die Magellan-Straße geflutet. In Südamerika spalteten sich die eingewanderten Indios auf in solche, die die Andenkette besiedelten, und andere, welche im Urwald lebten. Dementsprechend unterschiedlich ist auch die kulturelle Entwicklung, die beide Gruppen nahmen, verlaufen. Im nordöstlichen Brasilien, in Minas Gerais, gibt es Fundstätten, die auf 14150 v. Chr. datieren. Insbesondere im Andenhochland bildeten sich Hochkulturen aus, deren Hinterlassenschaft wir noch heute bestaunen. 
    Um das Alter dieser indianischen Kulturen zu bestimmen, sind verschiedene Methoden in Gebrauch. So sind etwa im Zuge der Isotopenforschung auch für die Archäologie bessere Datierungsmethoden, quasi als Nebenprodukte, abgefallen. Die Aufnahme von C14 durch einen lebenden Organismus hört auf, sobald dieser abstirbt. Die Meßgenauigkeit des Verfahrens ist ausreichend bis etwa 40000 v. Chr. Für die Datierung von Keramiken verwendet man heutzutage überwiegend das Thermolumineszenz-Verfahren, aus dem man durch Aufheizen der Probe und anschließender Spektralanalyse gesicherte Angaben erhält. – 
    Argentinien ist ein waldarmes Land, lediglich hier im Chaco gibt es noch einige Quebracho-Wälder (quebracho colorado). Quebracho-Holz ist sehr hart und gegen Termitenbefall resistent. Leider führt die Einfuhr fremder Baumarten nach Südamerika wie etwa der dreißig von insgesamt 230 in Australien vorkommenden Eukalyptusarten, die hier gut gedeihen, zu einer Verfälschung des Vegetationsbildes. Die endemischen Flaschenbäume können bis zu 200 Liter Wasser speichern. Der Flaschenbaum besitzt eine äußerst stachelige Rinde, ein ideales Nagelbett also für einen angehenden Fakir! Er schützt sich dadurch gegen alle Tiere, die von ihm fressen wollen. Seine Krone ist von den Nestern der Korbmachervögel bevölkert. 
    Noch liegen viele sogenannte Estanzias am Weg. Eine Estanzia ist ein reiner Viehzuchtbetrieb, eine Hazienda ist entweder ein Milchbetrieb oder ein reiner Ackerbaubetrieb. Argentiniens Farmen haben Flächenausdehnungen von der Größe des Saarlandes. Zweitgrößter Grundbesitzer im Land ist die Familie des italienischen Strickwarenmagnaten Carlo Benetton, die 850000 Hektar auf sich vereint. Ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in Argentinien ist die Baumwolle; sie gedeiht nur im sogenannten Baumwollgürtel. Die ersten Funde von Baumwolle stammen aus Mexiko und datieren in das Jahr 5800 v. Chr., das Verdienst ihrer Verbreitung in Europa gebührt den Arabern. 
    Am lehmig-braunen Río Bermejo, dem zweiten großen Chaco-Fluß nach dem Río Pilcomayo, stehen die lilafarbenen Wasserhyazinthen gerade in voller Blüte. Beiderseits der Straße wächst argentinischer Papyrus, eine endemische Art. Auch die Canauba-Palmen gedeihen hier zahlreich. An der Straße sehen wir drei Jabirus, Verwandte des Silberstorchs, und einen Adler. Die an ihrem gelben Halsband erkennbare Schneckenweihe (polyborus plancus) – man nennt sie hierzulande Caracara –, hat einen stark gebogenen Schnabel. Auch Stauße bekommen wir zu Gesicht. Der südamerikanische Nandu unterscheidet sich vom afrikanischen Strauß insoweit, als er kleiner ist, auch sind Männchen und Weibchen gleichgefiedert. Hier verlassen wir die Provinz Formosa und betreten die Provinz Chaco. Es beginnt zu regnen. Im Chaco prallen häufig antarktische Luftmassen, die ungehindert über die Pampa hinwegfegen, mit warmen Luftströmungen aufeinander, was zu sehr ergiebigen Niederschlägen führen kann. 
    Unser heutiges Tagesziel ist Avia Teray. Nach Übernachtung an einer Tankstelle steht uns ein weiterer Fahrtag durch die monotone, von heftigen Regengüssen gebeutelte Landschaft des Chaco bevor. Das Wetter ist so wie die Landschaft, trübselig und von undurchdringlichen Nimbostratuswolken verhangen. Alles steht unter Wasser, und dort, wo Vegetation fehlt und der nackte Chacoboden hervortritt, graben sich die Reifen tief in die aufgeweichten Schlammassen. Unser allradgetriebenes Fahrzeug zeigt bisweilen bereits deutliche Anzeichen eines Getriebeschadens. Hoffentlich wird uns das in dem unerschlossenen Gelände, durch welches wir noch kommen werden, nicht zum Verhängnis, und wir stehen womöglich ohne Ersatzteile da.