Nichts ist also wie wir dachten, mit Campen auf einen der wenigen offiziellen Campingplätze. Wir schlagen unsere Zelte Tatsache mitten in der Wildnis auf ohne schützenden Zaun, Strom, fließend Wasser und Wasserspülungstoilette. Im Nachhinein erweist sich das natürlich als viel schöner, denn unsere kleine Gruppe ( 6 Touris, Guide und 2-3 Helfer ) bleibt somit wirklich fernab von sämtlichen anderen touristischen Strömungen. Dafür dass für diese Tour Fitness und gute körperliche Verfassung gefordert war, was uns schon in’s Grübeln brachte, ist unsere Truppe recht illuster. Julia, Mitte 30, Australierin, in England wohnhaft ist außer in den Morgenstunden immer gut drauf, haut sich auch mal ordentlich ein paar Töppe rein, raucht wie’n Schlot und muss ständig irgend jemand voll quatschen. Marlies und Herbert aus Bremen sind schon 60 b.z.w. 65 gehen aber auch für 10 bis 15 Jahre jünger weg, da sie laut eigener Aussage auch ordentlich Sport treiben.

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Unser bestes Unikum ist aber Paul aus Dänemark. Er gibt sich für 64 aus, schätzen könnte man Ihn aber auch 84. Auf jeden Fall kann man Ihn sich eher in einem Pflegeheim vorstellen, als auf Safari im afrikanischen Busch. Sticker am Basecap aus dem australischen Outback deuten allerdings darauf hin, dass er ähnliches schon mal überlebt haben muss.

Das mit der geforderten Kondition erweist sich jedenfalls als mächtig übertrieben, denn abgesehen von einer gemütlichen Fußpirsch auf Trampelpfaden ohne Steigung sitzt man immer im Jeep oder in irgendwelchen Booten. Für Paul allerdings beginnen die Tücken einer Safari schon damit im Campingstuhl in der Horizontalen zu bleiben. Ist unser Standort auf lockerem Treibsand, bleibt Paul nur noch die Kapitulation, und er nimmt schon vor dem Schlafensgang ins Zelt die Waagerechte ein. Vergisst man allerdings Ihn in seine Gemächer zu geleiten, kann es passieren dass man beim persönlichen Antritt der Nachtruhe schon den Paul im eigenen Zelt und Bett vorfindet, und es ist dann kein Leichtes ihn dort wieder raus zu bekommen. So passierte es jedenfalls Marlies. Da sie sich im weiteren Reiseverlauf bald als geistigen Dünnpfiff schwafelnde Nervensäge erweist, wünschen wir Ihr bald noch ganz andere Sachen an den Hals, als nur den Paul im Bett an den man sich mit der Zeit dann doch gewöhnt, und der einem wenn auch ungewollt noch so manche Freude bereitet.