Kapitel 6
Kasese- Ruwenzori Mountains- Mweya
Vom Hotel Margherita aus fuhr uns Cato zum Ruwenzori National Park. Eine circa sechsstündige Wanderung in das Gebirge war geplant. Sie begann in einem kleinem Dorf namens Nyakalengija, von wo aus alle Bergtouren in die Ruwenzoris begannen.
Die Ruwenzoris sind ein ziemlich hohes Gebirge im Grenzgebiet von Uganda und Demokratische Republik Kongo. Es begrenzt den ostafrikanischen Graben zum Westen hin.
Wir hielten auf einem großen eingezäunten Parkplatz, wo wir uns in ein Gästebuch eintragen mussten. Selbst die Passnummer mussten wir angeben. Zahlreiche Köpfe von jungen Männern lugten über den Zaun. Sie alle waren auf der Suche nach einem Job als Guide und Porter (Träger).
Akim führte drei von ihnen zu uns, die uns auf der Wanderung begleiten sollten. Dann begann die Wanderung. Zunächst gingen wir durch das Dorf, neugierig von allen Seiten beobachtet.
Dann schlängelte der Weg sich zwischen Kuhweiden und Bananenfeldern sowie angepflockten Schweinen und Zuckerrohrpflanzungen am Ufer des rauschenden Bergflusses Mubuku. Nach einer Weile kamen wir zu einem Gebäude am Wegrand, neben dem einige Zelte standen. Hier trugen wir uns wieder, mit Passnummer, in ein Gästebuch ein.
Christine, Klaus und Martin hatten keine Lust, immer ihren Pass herauszunehmen und dachten sich prompt eine Nummer aus. Dann kamen wir zum Nationalparkeingang, ein kleines hüttenartiges Gebäude und etwas abseits zwei Plumpsklos. Die Bergluft war kühl und sehr feucht. Unsere Guides führten uns nun auf einen schmalen Trampelpfad, der sich durch den moosigen, sehr vegetationsreichen Urwald wand. Überall riefen Vögel, welche jedoch zu Manuelas Ärgernis immer verborgen blieben. Ein Mann mit Maschinengewehr schloss sich uns an. Er diente der Sicherheit, denn der Kongo war nicht weit und Rebellen konnten auftauchen. Der Pfad führte bergauf und bergab, manchmal über Brücken und einmal über eine wenig vertrauenserweckende Brettkonstruktion, welche an einem Steilhang den Weg ersetzte. Gelegentlich ging der Pfad herunter an Ufer des Mubuku Flusses, dessen klares Wasser tosend aus dem Gebirge rauschte. Zweimal überquerten wir kletternd und springend auf Steinen kleinere Bäche. Die Guides halfen uns, wenn nötig, indem sie ihre Hände reichten.