Kinabalu Nationalpark- Der Berg ruft

 

Nach einer Zwischenübernachtung in der Stadt Kota Kinabalu, die mir auf den ersten Blick jedenfalls nicht gut gefiel und für die man als Fußgänger Nerven wie Drahtseile braucht, ging es dann per Minibus nur für uns allein zum Kinabalu Nationalpark.

Sonja blieb dann „unten“, während ich mich gegen 9 Uhr aufmachte zur Besteigung des höchsten Berges Südostasiens, des Mount Kinabalu, 4095 Meter hoch!

Ich hatte einen Guide für mich alleine, Dawat, der mir während des Aufstieges einiges über die Tier- und Pflanzenwelt erzählte, bzw. alle meine Fragen beantwortete. In Wahrheit stellte ich diese Fragen meist nur, um meine zahlreichen Pausen zu überspielen („Ohhh, schnaufschnauf, was ist das denn für ein interessanter Vogel? ächzröchel).

Es ging sehr steil bergauf! Sehr sehr steil! Trotzdem erreichte ich um 13:00 Uhr die „Mittelstation“ Laban Rata, ein großes Hostel am Berg, in dem übernachtet wird. Eher gesagt, in dem eigentlich übernachtet wird. Leider war diese Unterkunft schon voll, und so musste ich tatsächlich noch weitere 300 Meter aufsteigen zu einer anderen, kleineren Unterkunft. Eigentlich nicht so tragisch, aber zum Abendessen musste ich wieder runter, danach natürlich wieder rauf. Jedenfalls hatte ich so am nächsten Morgen, sprich um 2:45 Uhr, den Vorteil, dass ich schon etwas näher am Gipfel war. Die Aussicht war jedenfalls super und den Seidenschlafsack, den ich extra mitgenommen hatte, da ich nicht wusste, wie die hygienischen Verhältnisse in den Betten waren, hätte ich mir sparen können. Die Betten waren mit einwandfrei sauberem Bettzeug ausgestattet.

In meinem Zimmer war noch ein älteres Ehepaar aus Deutschland einquartiert, das sich freute, mit mir deutsch sprechen zu können. Beim Aufstieg hatte ich die beiden schon bemerkt, weil sie ihre Rucksäcke von einem Träger schleppen ließen. Von der Frau erfuhr ich dann, dass ihr Mann Rückenprobleme hat, also war das wohl der Grund. Aber auch andere Wanderer nahmen den Trägerdienst in Anspruch. So konnte ich oft mit 7 oder mehr Rucksäcken beladene Guides sehen, die immer noch wesentlich fitter aussahen als ihre Kunden. Ich glaube, wenn ich nichtmal in der Lage gewesen wäre, meinen eigenen Rucksack zu tragen hätte ich mir die Bergbesteigung doch besser geschenkt.