Die Weiterfahrt durch Ölpalmplantagen ließ uns nachdenklich werden, weil die Industriestaaten mit dem Ankauf nachwachsender Rohstoffe einen Anteil an der Einschränkung des Lebensraumes der Orang Utans haben. Unser Reiseleiter war voller Stolz, dass Malaysia der größte Palmöl-Produzent und Veredler (Ankauf von Palmöl aus Indonesien) der Welt ist.
 
Nach einer abenteuerlichen Übernachtung im Langhaus am Fluss Lamanak bei den Ibans, den ehemaligen Kopfgeldjägern, führte die Reise per Boot, Kleinbus und Fähre in das Fischerdorf Maludam. Dort befindet sich ein erst im Jahr 2000 gegründeter 431 km² großer Nationalpark, der seinen Status vor allem dem „Red banded Langur“ (Presbytis melalopus cruciger), einer Unterart des Sarawak-Languren, verdankt, der nur noch in diesem Gebiet vorkommt. In Maludam erlebten wir hautnah ein generelles Problem der Naturschutzprojekte Borneos:
 
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die mangelnde Unterstützung durch die Einheimischen, die sich einerseits in ihren traditionellen Lebensverhältnissen einge- schränkt sehen und andererseits an der Wohlstandsentwicklung teilhaben wollen.
Bei einer nachmittäglichen Bootsfahrt zur Flußmündung in das Südchinesische Meer sahen wir außer einem Silberreiher keine Tiere, dafür jede Menge Unrat im Fluss und an der Ufern.
Am nächsten Tag ging es mit dem Boot in den Nationalpark. Nachdem wir am Parkeingang den starken Regen überstanden hatten, fuhren wir durch das dicht bewaldete Torfmoorgebiet. Leider waren Bootsführer und Guide nicht in der Lage, uns Tierbeobachtungen zu ermöglichen. Ich war fast am Ausrasten , als der Reiseleiter an einem möglichen Beobachtungspunkt für Nasenaffen eine Zigarette anzündete und sich laut mit dem Bootsführer unterhielt. Im Hintergrund hörten wir Sägegeräusche, angeblich soll ein Bretterweg im Wald installiert werden. Das könnte dieAttrak- tivität für naturinteressierte Touristen erhöhen, auf jeden Fall müssten kurzfristig sachkundige Guides und Bootsführer ausgebildet werden. Für uns war der Ausflug nach Maludam wenig ergiebig. Auf der Rückfahrt kreisten zwei Weissbauchseeadler über dem Boot.