Am Tempel angekommen werde ich durch ein Gittersystem weiter geleitet, das auch beim größten Ansturm die Disziplin erhalten soll. Überall Wächter, die für Sicherheit sorgen sollen. Die vielen Anschläge in Indien in den letzten Wochen und Monaten lassen auch hier die Menschen nicht los.

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An einem Stand muss ich meine Schuhe abgeben und barfuss geht es weiter zu den einzelnen Tempeln, die sich hier aneinander reihen. Überall werfen sich Pilger vor den Heiligenstatuen nieder, lassen ihre Pilgergaben, Girlanden aus Blütenblättern, Geldscheine und Prasad, von Priestern segnen und beten inbrünstig für ihr Seelenheil – oder auch dafür, die Töchter gut zu verheiraten und den Söhnen gute Jobs zu vermitteln. Es ist erstaunlich, wie intensiv die Gebete sind, viele Menschen scheinen so in ihre Gebete vertieft zu sein, dass sie die Anwesenden vergessen und sanft zum nächsten Heiligen geschubst werden müssen.

Ich bin die einzige Ausländerin und werde mit viel Wohlwollen beobachtet; ich werde in die Tempel hinein gewunken, wo ich auch ohne Opfergaben gesegnet werde und lasse natürlich zum Dank ein paar Rupienscheine in die Hand des Priesters fallen. Wozu mir allerdings der Priester im Hanumantempel mit einer Art Nackenrolle  mehrmals auf den Rücken schlägt bleibt mir ein Geheimnis.