Wir gehen in den Wald hinein und stellen und in großer Entfernung von einer Fütterungs-plattform auf, auf der schon Obst und Gemüse ausgelegt sind. Die Lockrufe des Rangers verhallen im Wald, kein einiger Orang erscheint. Nur die Mutter mit dem Sprössling kommt von der Straße durch den Wald gelaufen - auch nur mit Bananen angelockt – und zeigt sich dem Publikum, das sich nun voll mit den Fotoapparaten auf diese beiden stürzt. Einmal wird die Mama deshalb etwas grantig und startet einen Scheinangriff, vor dem alle schnell zurückweichen. Da die Lichtverhältnis miserabel sind, begnüge ich mich mit einem Foto des Inhalts der Futterschüssel: Süßkartoffeln, Kokosnuss, Bananen und Möhren, wobei ich mich frage, wie ein ausgewilderter Orang Utan in seinem neuen Habitat an Mohrrüben herankommen soll. Ende der Vorstellung. So touristisch hatte ich mir das nicht vorgestellt und bin etwas enttäuscht.

Weiterfahrt bis zu einem Bootsanleger auf einem Stausee. In einem Langboot fahren wir 25 Min. bei Regen bis zum Batang Ai Resort, einem Ableger der Hilton-Kette mit entsprechend fürstlicher Ausstattung. Die Unterkünfte, am Rand eines Hügels gelegen, sind einem Langhaus nachempfunden: Je 8 Zimmer in einem Haus, deren Türen zunächst in eine große Vorhalle hinausgehen. Von dort gelangt man auf eine schmale Veranda mit wunderschönem Ausblick auf den See. Erinnerungen an die Ndali Lodge in Uganda kommen hoch.

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Das Abendessen lassen wir ausfallen, essen auf der Veranda unser Obst, schmeißen die große Guave vom Markt (noch total unreif) nach dem Probieren in die Botanik und genießen im Liegestuhl den herrlichen Sonnenuntergang.

3. 4. 07 Dienstag

Eine Bootsfahrt von 50 Min. bringt uns zu einer Ranger-Station, wo RL Tom uns anmeldet, bevor wir noch einmal 30 Min. weiterfahren, um einen zerknitterten kleinen Mann abzuholen, der uns durch den Urwald führen soll.

Zwei Stunden lang laufen wir ihm hinterher, bekommen kein Tier zu Gesicht und kaum Erläuterungen, nur ein Blatt, das man als Schleifpapier benutzen kann. Sehr interessant. Wehmütig denke ich an Roberto in Costa Rica, der auf unseren Wanderungen durch den Primärwald der Finca Curé überall stehen blieb, zeigte, lauschte, erklärte. Das waren immer spannende Führungen durch den Urwald. Wenn ich hier stehen bleibe, um die Größe der Blattschnipsel zu bestaunen, die die Blattschneideameisen abtransportieren, winkt der Führer gleich: Weiter! So bin ich fast froh, als ich endlich das Rauschen des Flusses höre, das signalisiert, dass wir unser Wanderziel erreicht haben: eine Geröllinsel am Ufer, wo fleißige Einheimische schon ein Mittagessen für uns vorbereitet haben, das in dicken Bambusröhren auf einem Holzfeuer gegart ist – Reis mit Hühnchen und Gemüse. Einfach, aber sehr schmackhaft.