Dieser in unseren Augen wohl einfache Bergbauer hat für sich den biologischen Landbau und das Kompostieren entdeckt. Für mich besonders interessant, da doch in den 1960er-Jahren einer meiner Nachbarn der Kompostpapst Alwin Seifert war. Bishow baut im Schatten anderer, aus seiner Sicht den Geschmack beeinflussender Pflanzen wertvollen Arabica-Kaffee an, von dem das Kilo bei uns momentan 72 Euro kostet. Inzwischen hat sich eine Kooperative gebildet, die zu gleichen Bedingungen zwischen 800 und 2000 m anbaut und erntet, um größere Mengen zu erzielen. Für uns röstet Bishow in 45 Minuten in einem großen Eisentopf über dem offenen Feuer durch ständiges Rühren 3 kg vorher und nachher gut sortierte Kaffeebohnen. Sogar mir als Nicht-Kaffeetrinker mundet das frische Getränk ausgesprochen gut. Leider muss der Farmer beim Rösten inzwischen eine Atemmaske tragen, da es ihm allmählich auf die Lunge schlägt. Viel zu schnell verstreichen die intensiven Eindrücke, wir beiden Weltreisenden bekommen jeder noch ein Päckchen gemahlenen Kaffee geschenkt, dann müssen wir absteigen, da wir keine Taschenlampen mit haben. Ines und Anna übernachten hier oben, da sie morgen weiter zu einer Krankenstation hoch in den Bergen wollen. Wir nehmen Namrata, die Tochter des Farmers mit in die Stadt, da sie morgen wieder Schule hat und erreichen die Hängebrücke bei fast völliger Dunkelheit. Riesige Schwärme von Fledermäusen flattern lautlos durch das Flußtal und Namrata drängt zur Eile, als wir den letzten Bus zurück erreichen.