Also Rucksack geschultert, 3 Straßen weiter gewandert, 7 Etagen durch sehr schmale Treppen nach oben gekämpft – und ich bin in meinem Reich über den Dächern von Hanoi – allerdings war nicht die Rede davon, dass das Penthouse (1 Raum und ein Minibad) zwar rundum verglast ist, zwischen den einzelnen Fensterscheiben aber große Spalten klaffen und der Wind so richtig schön durchpustet – frische Luft garantiert. Ich habe ich noch nie so gefroren wie in dieser Nacht – und auch der gesamte Deckenvorrat von den drei vorhanden bettähnlichen Gestellen half nicht wirklich bei Temperaturen um den Gefrierpunkt. Egal, ich bin endlich in Vietnam – ein langgehegter Traum, den ich mir durch solche Kleinigkeiten nicht vermiesen lassen werde.

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Am nächsten Morgen geht es gleich per Ausflug zur Duftpagode – wunderschön und idyllisch – wir werden in kleinen Metallbooten über den Fluß gerudert (komisch – es rudern nur Frauen), an malerischen Kalksteinfelsen vorbei in himmlischer Ruhe, die nur ab und zu unterbrochen wird von dieselgetriebenen bootsähnlichen Gebilden, die Schlamm aus dem Fluß absaugen und auf die umliegenden Feldern verteilen. Zwischendurch müssen wir bei einer "Mautstation" anhalten und die Ruderin muss einen Obulus entrichten – der Herr sieht aber auch  zu wichtig aus mit seiner großen Dienstmütze......Der Weg zu den Pagoden und die Pagoden selbst sind hübsch anzuschauen, manchmal ein wenig kitschig mit überlebensgroßen, grellbunt bemalten Figuren und mir wird zum ersten Mal bewusst, wie groß der chinesische Einfluss auf die vietnamesische Kultur war – bei mehreren hundert Jahren chinesischer Besatzung auch kein Wunder.