Das reichlich vorhandene Wasser war sicherlich auch ein Grund, warum sich Aborigines in diesem Gebiet ansiedelten. Zeitzeugen jener Epoche sind bis zu 3500 Jahre alte Wandgemälde, die wir an den Felsen der Art Gallery und des Cathedral Cave bewundern. Neben den typischen Malereien sind in dem Sandstein vor allem auch Eingravierungen zu bestaunen. Am kuriosesten klingt jedoch die Tatsache, dass sich Aborigines schon damals als „Sprayer“ betätigten. Ohne Dosen mit Überdruck musste jedoch der Mund herhalten, um Farbe auf einen Gegenstand vor der Felswand zu verteilen. Die mit Präzision und etwas Spucke entstandenen Silhouetten sind noch heute sehr gut als Hände, Füße oder Bumerangs identifizierbar.

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Eine Sandwichpause am schattigen Bach gibt uns eine letzte Verschnaufpause. Diese ist auch bitter nötig, denn der anstrengendste Teil unserer Tour steht noch bevor.  Für uns heißt es nun die ausgebauten Wanderwege zu verlassen und eigene Pfade zu beschreiten. 600 Höhenmeter trennen uns jetzt noch von unserem eigentlichen Ziel – dem Sonnenuntergang auf Battleship Spur, dem höchsten Punkt dieser Sektion des Nationalparks mit einer gigantischen Aussicht (O-Ton: „magnificent view“), so die Ranger. Sie hatten uns auch den Weg dorthin erklärt, der nur über einen schmalen, steilen Aufstieg aus der Boowinda-Schlucht zu erreichen ist. „Wird schon nicht so schwer sein“, denken wir uns noch und verpassen besagten Aufstieg auch gleich. Dies führt dazu, dass wir fast eine Stunde umsonst in die Schlucht laufen. Erst als jene immer schmaler, die Wände immer höher und die Spinnennetze immer breiter werden, wollen wir uns endlich eingestehen, die falsche Route eingeschlagen zu haben. Immerhin ist die Strecke nicht völlig umsonst gewesen. Viele Eidechsen, riesige Spinnen und viele uns bisher unbekannte Pflanzenarten machten Bekanntschaft mit unserer Kameralinse. So lautet zumindest unsere eigene Version für den unfreiwilligen Umweg. Unser männliches Orientierungs-Ego lässt schließlich keine anderen Erklärungen zu. Schließlich entdecken auch wir den schmalen Aufstieg.