Der Andere verhielt sich mit majestätischer Ruhe, schritt stolz und bedächtig auf und ab. Fritz gab mir den besonnenen „Platzhirsch“ frei. Langsam nahm ich ihn in`s Visier, aber die Auflage passte nicht!
Fritz erkannte dies und lief schnell auch noch meinen Rucksack zu hohlen. Trotz allem blieb der Hahn! Das Fadenkreuz wanderte wieder über den Hahn, der Stingel (Hals) wurde schon lang und schmal, die Schwingen (Flügel) senkten sich gefährlich um abzustreichen (davonzufliegen), ich konnte jedoch noch immer nicht erkennen ob er zu mir oder von mir weg sah. Fritz, der mit dem Fernglas beobachtete flüsterte, „Nimm ihn spitz.“
 
Der Vogel sah nach vorn! – jetzt flog die Kugel und erreichte ihn noch im letzten Augenblick.
 
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Nur wenige Federn stoben auf und schwebten zart in den Schnee – der Hahn lag.
 
Freudig ging ich zu dem schwarzen Vogel um ihn an mich zu nehmen. Doch als ich ihn bewundernd aufhob, erstrahlte im gleichen Augenblick glühend, orangerot die Sonne und ergoß sich über die gesamte Bergkette ringsum. Andächtig und still genoß ich den neuen Morgen.
 
Drei Tage lang wurde dem Hahn auf der Alm angemessen gewürdigt. Auch heute noch, wenn ich zur Wand blicke von wo er auf uns herabäugt, erinnere ich mich an dieses herrliche Jagderlebnis, die Reise in`s Maschental.