Spanien Reisebericht:
Mallorca - eine Insel für Naturliebhaber

Wie die meisten Hundehalter wollte ich die schönste Zeit des Jahres nicht ohne meinen geliebten Vierbeiner verbringen. Meine Wahl viel auf Mallorca, wenn auch etwas zögerlich. Ich hatte schon viel von den Schönheiten der Insel gehört, aber assoziierte Mallorca unweigerlich und ungerechterweise mit dem berühmt-berüchtigten Ballermann. Als Reisezeit wählte ich das Frühjahr, zum einen, um meinen Freund nicht den extremen Temperaturen des Sommers auszusetzen, zum anderen, um die traumhafte Mandelblüte, von der ich gelesen hatte, zu sehen.

Die Vorbereitungen für meinen Dackel

Der ersten Schritte für die Urlaubsreise waren der Gang zum Tierarzt und die Nachfrage bei der Fluggesellschaft, ob ich meinen Purzel, ein lebhafter Dackel mit viel Unfug im Kopf, problemlos mitnehmen kann. Grundsätzlich stellt eine Flugreise mit einem Hund oder einer Katze kein Problem dar. Besitzt das Tier „Handgepäcksgröße“ bis maximal fünf Kilogramm, darf es in einer Flugbox mit in die Kabine. Je nach Fluggesellschaft sind zwischen zwei und fünf Tieren gestattet, haben bereits andere Tierhalter die Kapazität für den Kabinenflug ausgeschöpft, muss jedes nachfolgende Tier in den Fachtraum. Für die Einreise nach Spanien ist der internationale Impfpass mit Eintragung der Tollwutimpfung sowie der Chipnummer des eingesetzten Chips als Identitätsnachweis Grundvoraussetzung.

Mallorca – eine Trauminsel mit umwerfender Natur

Nach meiner Ankunft am Aeropuerto de Son San Juan, dem Flughafen Palma de Mallorca, übernahm ich meinen Mietwagen. Da auf Mallorca bereits im Frühjahr die Sonne brennt, legte ich bei der Buchung wert auf eine Klimaanlage und war schon nach den ersten Kilometern im Auto dankbar dafür. Die kleine Finca, die mein Urlaubsdomizil darstellte, liegt etwas außerhalb von Manacor im Osten der Insel. Hier bestand die Chance, meinen manchmal beleidigt bellenden Mitreisenden ohne Sorge zwischendurch alleinzulassen und so Äger mit anderen Urlaubern zu vermeiden. Hunde sind in Spanien in vielen Restaurants nicht gestattet, genauso wenig wie in Museen oder öffentlichen Gebäuden. So mancher Restaurantbesitzer drückt jedoch bei so kleinen Viecherln wie meinem Dackel schon mal ein Auge zu.

Der Ort Manacor befindet sich am Fuße des Llevant, einer Landschaftszone mit Bergen, Hügeln, Steilküsten und Sandstränden sowie Buchten und fruchtbaren Feldern. Es gibt keine Stelle auf der Insel, bei der sich so viele landschaftlich unterschiedliche Elemente auf engstem Raum vereinen, wie das Llevant. Es stellt ein Eldorado für Naturfreunde dar. Die Pflanzenwelt setzt sich unter anderem aus Ginster, Heide, Olivenbäumen, Aleppo-Kiefern und Pinien zusammen, ergänzt durch den stark duftenden Lavendel, Rosmarin und Zistrosen, ein Zitrusgewächs mit wunderschönen Blüten. Unvergleichlich wirkt der Anblick der blühenden Mandelbäume in den Tälern. Der Duft über der Landschaft lässt sich während der Blütezeit mit nichts vergleichen. Die Trockenperiode beginnt im Mai, dann ist von der Blütenpracht nicht mehr viel zu sehen, wobei die Landschaft keineswegs etwas von ihrer Schönheit verliert.

Im Nordosten des Llevants gibt es zahlreiche Buchten mit traumhaften Sandstränden, die zum Teil leider der Massentourismus entdeckt hat, wie Cala Millor, S’Illot und Sa Coma. An den schroffen Kalkfelsen haben Wind und Wetter ihre Spuren hinterlassen und sie interessant geformt. Der Na Borges, ein Wildbach, zieht sich durchs Llevant. In ihn münden einige Bäche und lassen ihn in seinem Verlauf zu beachtlicher Größe anschwellen. In der Bucht von Alcúdia mündet der Na Borges schließlich ins Meer. Selbst mein vorlauter Purzel hatte reichlich wenig Lust in das tobende Gewässer zu springen. Er bevorzugte zum Baden die doch eher etwas kleineren, ruhigeren Bäche während unserer Wanderungen durch diese unvergleichliche Naturlandschaft. Vom Cap Ferrutx bietet sich ein atemberaubender Blick über die Sierra de Aràna bis den Coves del Drac, den Drachenhöhlen, die fünfundzwanzig Meter unter dem Meeresspiegel liegen.

Eine Insel voller Sehenswürdigkeiten

Im Llevant gibt es eine Reihe von sehr sehenswerten Höhlen, wie die bis zu fünfundzwanzig Metern hohe Tropfsteinhöhle Covas d’Artà, die im Rahmen einer Führung besichtig werden kann. Im Gegensatz zur Covas del Drac, die auf Showeffekte setzt, steht hier die natürliche Schönheit der Höhle im Vordergrund. Bei der Covas del Drac hat mich der riesige See beeindruckt, es handelt sich dabei um den größten unterirdischen See in ganz Europa. Leider ist die Höhle ein Touristenmagnet, die Lichtshows sind zwar nett, drängen aber natürliche Schönheit der Höhle in den Hintergrund. Gereizt hätte mich die Cova de sa Gleda, die längste Unterwasserhöhle in Europa, sie ist jedoch für die Öffentlichkeit gesperrt.