Wir wurden abgesetzt in einem kleinen gemuetlichen Hostel, in dem der Ofen bollerte und es Marshmallows mit Schokolade gab und endlich konnte ich duschen und mich unter der Bettdecke aufwaermen. Es war Nikolaustag! Wir kochten abends schoen und so begann unsere Zeit an der Golden Bay:
Viel Zeit am Strand, Sand, der am Koerper klebt, barfuss laufen, Sommersprossen, ungeschminkt und braun sein, bei Gitarrenspiel auf der Veranda sitzen, gemeinsam kochen, schillernde Muschelplatten sammeln und dicke Robben, die sich auf Felsen luemmeln, riesige Duenen aus feinem weissen Sand, in die wir uns reinplumsen liessen, wildes kaltes Meer, in dem wir badeten, Freiheit, Sonnenuntergaenge, morgens unter Blumenbaeumen aufwachen, Klavierspiel und Musik, die ganze Zeit, lange Gespraeche, die mir erlaubten, mich und meine Zukunft endlich klarer zu sehen, eine Klapperkiste, mit der wir die Gegend erkunden, trampen und staunen und gluecklich diese fantastische Mentalitaet des Ortes aufsaugen.
Und dann ging es am 11. Dezember zurueck nach Nelson, wo ich vier Kleidungsstuecke verkaufte, Traumschloesser baute, frohgemut mit Mandy durch die gluecklichen Strassen tingelte und mich fuehlte wie in den 70er Jahren.

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Und das ist erstaunlich. Denn jeder Ort in Neuseeland birgt andere Ueberraschungen, jeder Ort bringt ein neues Gefuehl mit sich, nirgends werde ich das Gleiche sehen, das weiss ich, nirgends werde ich mich gleich fuehlen. Immer darf ich gespannt sein. Und das ist einfach toll.
Dann trennten Mandy und ich uns fuer eine Woche. Sie fuhr nach Christchurch, ich an die Westkueste nach Westport, wo es wie erwartet regnete. Es war trotzdem ein gutes Gefuehl, alleine zu reisen, man kommt so schnell mit anderen ins Gespraech und kann alles in seinem eigenen Tempo machen, ist unabhaengig und frei. Am naechsten Morgen, noch eine Stunde bis mein Bus weiter Richtung Sueden gefahren waere, machte ich mir gedankenverloren einen suessen Kaffee, als ploetzlich zwei Toasts aus dem Toaster sprangen, ich mich umdrehte und zwei strahlenden Kerlen in die Augen blickte.
So lernte ich Randall und Chais kennen.