Zu unserer Überraschung zeigen sie uns nicht nur den Weg dorthin, sondern laden uns auch noch für die Übernachtung zu ihrer nichtsahnenden Familie ein. Uns ist es unangenehm, denn die Wohnung der Familie, die aus einer netten chilenischen Mama und zwei erwachsenen Söhnen besteht, ist spärlich und viel zu klein für so viele Gäste. Doch sie bestehen darauf und so teilen wir uns zum Schlafen ein winziges Sofa und einen Liegestuhl. Wir trinken Wein, lauschen den Klängen der Gitarre und erzählen uns bis in die Nacht Geschichten. Unser Spanisch wird mit jedem Tag besser. Eingehüllt in Winterjacken der Familie, verbringen wir die Nacht im Wohnzimmer, während sie sich das Schlafzimmer teilen. Wir werden köstlich bekocht, erhalten eine individuelle Stadtführung, lachen viel und verbringen so einen unvergesslichen Aufenthalt im idyllischen Valparaiso. „Warum habt ihr das gemacht?“ fragen wir unsere Gastgeber zum Abschluss. „Ihr kanntet uns doch gar nicht!“ „Das stimmt, aber wir hatten von Anfang an ein gutes Gefühl bei Euch. Und wir glauben daran, dass ihr diese Gastfreundschaft hinaus in die Welt tragt und die Gastfreundschaft ebenso weiter gebt, wenn Euch einmal so etwas widerfährt.“
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Tiefst beeindruckt von der Lebenseinstellung dieser Menschen, die uns auf dem Kontinent übrigens immer wieder begegnete und hier durchaus keine Seltenheit ist, erkunden wir das chilenische Valparaiso. Ein kleines verträumtes Hafenstädtchen mit bunten Häuschen, über fünfundvierzig Hügel und strahlendem Sonnenschein. Der Pazifik liegt nur wenige Häuserblocks entfernt. Mit einer sehr historischen Seilbahn holpern wir den Hügel empor. Von hier oben hat man einen herrlichen Ausblick auf die zahlreichen Gassen, die viktorianische Wellblecharchitektur, die Bucht und den Hafen. Auch Pablo Neruda´s ehemaliges Wohnhaus (heute Museum) ist auf dem Berg gelegen. Eine wundervolle Aussicht auf das endlose Meer. Überragend! ...
…Reise Richtung Purmamarca, in den indianisch geprägten Nordwesten Argentiniens. Der Bus hält in der Einöde. Wir haben noch mindestens drei Kilometer Fußmarsch vor uns. Inmitten von gewaltigen Bergketten, einer verlassenen Straße und glühender Sommerhitze. Es ist kein einziges Auto zu sehen und auch sonst weit und breit kein Mensch. Nur wir drei und die Natur. Wir wandern vorbei an riesigen Kakteen und bunten Felsen. Ein winziges Bächlein fließt friedvoll durch die Landschaft. Ein kleiner Indianerjunge kommt uns entgegen. Seine Nase läuft, seine Haare hängen ihm ins Gesicht und er trägt bunt leuchtende Farben. Auf dem Arm hält er ein Schaf.