Mo 7.11. Die vielen Kirchen Rios
Verlassen nach einem üppigen Frühstück das Hotel und gehen zur nächstgelegenen Metrostation. Fahren im klimatisierten Zug zur Station "Cinelandia" und beginnen dort die Besichtigung der historischen Altstadt. Werfen im Vorbeigehen einen Blick auf das Stadttheater und die Arcos da Lapa, einen ehemaligen Aquädukt, auf dem jetzt die alte Straßenbahn Bonde fährt. Dahinter schaut schon die aus den 1960er-Jahren stammende Kathedrale heraus - ein nicht eben hübscher Betonkegel mit separatem Glockenturm.
Lassen uns von leichtem Getröpfel nicht abschrecken und spazieren weiter zu barocken Juwelen - der Igreja da Penitência, auf einem Hügel gelegen, üppig mit Schnitzereien verziert, recht dunkel und wegen einer Messe nicht gut zu besichtigen. In der nächsten Kirche, São Francisco de Paula, wird ebenfalls gebetet und man legt uns nahe, die Besichtigung zu verschieben.
Geben nicht auf und spazieren weiter zur Karmeliterkirche, die zwar hübsch ist, aber die gleichen Einschränkungen aufweist...
Schräg gegenüber der Touristeninfo erregt ein klassizistischer Bau unsere Aufmerksamkeit. Bei genauerer Betrachtung handelt es sich um den Palácio Tiradentes, das Regionalparlament, das bis 1960 das brasilianische Parlament beherbergte. Gegen Ausweisleistung werden Besucher unentgeltlich durch das Gebäude geführt, und auch wir können im hübschen Plenarsaal auf den Abgeordnetensesseln probesitzen.

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Nach diesem Ausflug in die politische Geschichte unseres Gastlandes machen wir wieder mit sakralen Sehenswürdigkeiten weiter: der Kirche Nossa Senhora de Candelária und der sehr versteckten kleinen Kirche Santa Rita.
 
Stärken uns für die letzten Attraktionen in einem Stehcafe, dann suchen wir den Lift, der uns auf den Hügel São Bento bringt. Dort ist mit der gleichnamigen Kirche ein barockes Juwel zu finden, üppigst mit Schnitzereien und Blattgold geschmückt. Zum optischen Genuß kommt noch eine Chorprobe für ein abendliches Kirchenkonzert dazu - da stört es auch nicht mehr so sehr, daß der Hauptaltar zur Renovierung eingerüstet ist.
 
Unten in der Fußgängerzone finden wir die Confeiteria Colombo, ein Jugendstilcafé, dessen schönes Ambiente die Qualität der konsumierten Cremeschnitten bei weitem übertrifft.
Als allerletzter Programmpunkt steht noch das Real Gabinete Portugues de Leitura an, die Königliche Bibliothek in altem europäischen Stil, eine Augenweide für nostalgische Leseratten und Bücherwürmer.
Etwas geschafft gehen wir zur Metro und fahren zur Copacabana. Da es zu schütten beginnt, vertrödeln wir eine Stunde in einem Internetcafe und nehmen leicht frustriert in einem nebenan gelegenen Stehimbiß ein kleines Abendessen zu uns. Retten uns halbwegs trocken ins Hotel und tragen endlich unsere Tagesnotizen nach.