Das Licht über dem dunkelgrünen ruhigen Wasser wird wieder heller, wir fahren aus dem dämmrigen, behaglichen grünen Licht hinaus auf eine „Lichtung“. Vor uns erstreckt sich wieder die Weite des Wassers – und ca. 2 Meter große grüne Teller, die durchaus stabil genug für einen Menschen aussehen.

Typisch Touristen gemäß ziehen wir als erstes die Kameras aus der Tasche, Foto hier, Foto da, ob man sich auch mal auf die Seerose drauf setzen könnte um ein Foto zu machen? Doch es wird abgeraten, Lasten bis zu 50kg seien zwar durchaus von ihr zu tragen, aber das gute brasilianische Essen hat uns allen eher die Lust genommen auszuprobieren, ob wir noch unter dieser Marke liegen. Außerdem erinnert uns der Bootsführer an den Ausflug, der für die Nacht geplant ist und nun mag auch der fanatischste Hobbyfotograf und Selbstdarsteller nicht mehr ins Wasser krabbeln um sich auf dem grünen Präsentierteller ablichten zu lassen

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Als die Dämmerung hinein bricht, steigt auch die Aufregung. Noch eine Banane von der Staude, die unten im Schiff zur Stärkung hängt oder eine kurze Dusche in der Holzkabine und schon finden sich alle mit Kamera und Taschenlampe im Unterdeck ein. Wieder geht es in die kleinen Boote, jeweils zu 8 sitzen wir in den Reihen, streckt man die Hand aus, hängt sie schon im Flusswasser.

Doch das probiert jetzt keiner mehr aus, wir gleiten durch das dunkle, stille Wasser und versuchen möglichst alles auf einmal in den kleinen Kegel der Taschenlampe zu bekommen.

Plötzlich flackert das Licht der Taschenlampe zurück, zu mindestens scheint es so. Dann sieht man viele kleine reflektierende Punkte, jeweils immer zwei nebeneinander. 

„Jacaré“ sagt der Bootsführer und obwohl vorbereitet und durchaus wissend, dass vor mir schon jahrelang Touristen die Krokodilsbeobachtungen bei Nacht überlebt haben, rücke ich näher zur Bootsmitte. Vielleicht war der Platz an der Außenseite doch keine so gute Idee?