Wieder an Bord habe ich dann auch noch 38 Fieber. Positiv,: Wir haben einen Arzt an Bord.  

Er meint mein einziges Problem wäre das Lariam und ich soll das lieber absetzen. Außerdem wäre diese Gegend ohnehin malariafrei. Seine seltsame Begründung,: Die an der Pazifikküste lebenden Malariamücken kommen nicht über die Anden. Demnach müssten die 6000 Kilometer Regenwald Richtung Osten zum Atlantik hin und ohne Bergketten malariafrei sein.

Nach dem Abendessen Nachtpirsch mit kleinen Booten. Wir sehen drei kleine Kaimane. Ich habe das Gefühl das die Sache mit dem Nationalpark und dem Naturschutz nur eine Farce ist. In Costa Rica wagten sich die Kaimane auch tagsüber am Flussufer in der Sonne zu liegen. Da auch die Indios nach und nach hinter den Wert des Geldes steigen, ist das uneingeschränkte Jagdrecht für sie ( angeblich wird nur so viel gejagt wie man zum Leben braucht ), vielleicht doch nicht so von Vorteil für die Natur.

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Am nächsten Vormittag gibt es eine weitere Dschungelwanderung. Wiederum gelingt es uns diverse Kapokbäume zu beschleichen und zu beobachten. Mittlerweile ist mein Auge dermaßen geschult, dass es mir beim Mittagsrelax auf dem Sonnendeck selbständig gelingt am Ufer einen Kapokbaum aufzuspüren. Diesmal aber besetzt von gelb/blauen Aras.

Am Nachmittag sind wir Gast in einem Cofanendorf. Die Cofanen sind ein Indianerstamm aus dem Oriente (so werden die Amazonasprovinzen Ekuadors genannt). Ihr ursprüngliches Siedlungsgebiet lag eigentlich weiter westlich, durch die Erdölkonzerne Ihrer Lebensgrundlage beraubt zogen sie weiter nach Osten. Seit man im Urwald Erdöl fand, passiert hier das Selbe wie vor 150 Jahren in Nordamerika. Mit Versprechungen, kleinen Bestechungsgeschenken, Alkohol, und anderem bringt man die Indianer dazu das Ihnen zugesprochene Land zur Ausbeutung durch die Ölkonzerne frei zu geben. Es folgen Abholzung und Verseuchung von Gewässern, Luft und Boden. Indianer die sich entscheiden in der „zivilisierten Welt „ zu bleiben, enden als versoffene Tagelöhner oder Prostituierte. Man schätzt dass es hier im Regenwald ständig Ölkatastrophen wie „Exxon Valdez“ oder „Amoco Cadiz“ gibt. Da dies aber schleichend geschieht, durch defekte Rohranlagen, Bohrschlammablagerungen in Gewässern, Ölverbrennung und anderes mehr, schert sich die Öffentlichkeit einen Scheiß drum.

Gerade hier in Ekuador gibt es aber einen Stamm, die Huaorani, oder zumindest eine Untergruppe davon der sich bis jetzt erfolgreich gegen die Segnungen der Zivilisation zur Wehr setzt und alle Missionierungsversuche durch ein Blutbad beendete, so 1956 und zuletzt 1987.