Schließlich, ab etwa 4000m - nichts als öde Berglandschaft. Je länger die Zeit, desto mehr schärfen wir aber unseren Blick für das Leben in einer nur scheinbar unlebendigen Gegend. Aus Lamas, Rundhütten, Feuerstellen, ausgetretenen Pfaden und bunt und dick eingepackten Menschen ergibt sich das Bild einer stehen gebliebenen Welt. Die Gesichter sind ebenso gegerbt wie die Erde, die Klamotten so grau wie die Bergwerke der internationalen Mienengesellschaften, die hier nach Metallen schürfen (lassen).   Einkommensquellen sind rar. Die Ernährung reduziert sich auf wenige tierische Produkte wie Käse, Hühner – und Meerschweinchen. Hinzu kommen Suppen und Kartoffeln.
Bekannt ist dieses Hochland vor allem für die Beherbergung einiger der bekanntesten Kulturschätze Südamerikas. Allen voran die Ruinen der ehemaligen Inkastadt Machu Pichu. Im 15. Jahrhundert erbaut, ist hier das Zusammenspiel von Kultur und Natur einmalig, was den Ruinen den Doppelstellenwert eines Natur-, wie auch Kulturerbes der UNESCO einbrachte.
 
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Für den Marsch benötigen Hartgesottene auf dem Inkapfad 3 bis 7 Tage. Alternativ komfortabel und nicht minder beeindruckend schlängelt sich heute ein Zug auf Schmalspurtrassen durch die vielfältigen Landschaften. Der nahe gelegene Ausgangspunkt ist die ehemalige Hauptstadt des Inkareiches Cusco. Eine Mischung von Gebäuden aus längst vergangener Zeit und dem spanischen Barockstil zusammen mit einem äußerst aktive Nachtleben machen die Stadt sympathisch und bieten uns ein willkommenes Kontrastprogramm zur Einsamkeit der Bergwelt.
Nachdem man als Mitteleuropäer derartigen Höhen nicht gewöhnt ist und unsere Körper unweigerlich in Mitleidenschaft gezogen wurden, freuen wir uns als wir in unserer alten Kiste der Küste entgegen holpern und die Temperaturen mit zur abnehmenden Höhe ansteigen.
Nach 12 stündiger Fahrt erreichen wir endlich das Meer und wieder tauchen wir in eine neue Welt ein, die mit dem bisher Gesehenen nicht mehr viel gemein hat. Wenn auch nicht überall, ist hier der Westen mit seinen Annehmlichkeiten bereits angekommen. Doch die Küstenregion bietet mehr als Cocktails im Sonnenuntergang und gepflasterten Strassen. Zum Großteil unerforscht und mysteriös wirken beispielsweise Linien von Nasca. In einer der trockensten Gebiete der Welt liegen auf mehr als 500 km² aus Stein gefertigte riesige Pflanzen- und Tierfiguren über der Pampa.