Allerdings wird die Bebauung doch allmählich offener, es gibt Stellen wie eine Geröllwüste, dann hoch die Hänge hinaufragende Konglomerat-schichten. Einer dieser Hänge ist mit einer Baumbepflanzung versehen. Die hat die nahe Zementfabrik bezahlt berichtet Lukas. Und die scheint überhaupt modern zu sein, denn da hält sich der Zementstaub in der Nachbarschaft in erstaunlich niedrigen Grenzen.

Immer mehr Raben- oder Truthahngeier tauchen dort auf wo es einigen Bewuchs gibt. Da finden die Vögel wohl ihre Nahrung nicht nur auf bisher für uns unsichtbaren Müllbergen.

Wir sind gut 30 Kilometer gefahren, da taucht vor uns die antike Stadt Pachacámac auf. Die eine riesige Fläche bedeckende Ruinenstätte am Rand des Río Lurín wurde von dem deutschen Archäologen Max Uhle als erstem ausgegraben. Ihm ist hier deshalb ein Gedenkstein gewidmet.

Pacha Kamaq (Quechua: "Schöpfer der Welt"; auch Pacha Ruraq oder in spanischer Schreibweise Pachacámac bzw. Pacharurac) war eine Gottheit, die unter anderem von den Ichma in der Stadt Pachacámac (Quechua: Pachakamaq) vor der Eroberung durch die Spanier verehrt wurde.

Pachakamaq war der Schöpfer des ersten Mannes und der ersten Frau, denen er jedoch kein Essen gab, so dass der Mann starb. Die Frau, die ihm Vernachlässigung vorwarf, verfluchte den Schöpfergott. Pachakamaq gab ihr daraufhin Fruchtbarkeit. Später tötete er ihren Sohn und schlug die Leiche in Stücke, aus denen die verschiedenen Obst- und Gemüse-pflanzen entstanden. Der zweite Sohn der Frau, Wichama, entkam, und Pachakamaq tötete seine Mutter. Wichama rächte sich, indem er Pachakamaq ins Meer trieb.

Die Inkas übernahmen Pachakamaq, als sie das Gebiet der Ichma mit der Stadt erobert hatten. In der späten Inka-Mythologie war er ein Sohn von Tayta Inti und Mama Killa sowie der Ehemann von Mama Pacha. Nur von den Ichma wissen wir mit Sicherheit, dass sie in der Stadt Pachakamaq den gleichnamigen Schöpfergott verehrten, obwohl vor ihnen andere Völker den Ort besessen hatten.