So haben wir noch 70 Minuten Fahrzeit auf Straßen mit lebhaftem Verkehr vor uns bis wir im Stadtteil Miraflores vor dem Hotel Josè Antonio Lima aussteigen können. Lukas gibt uns während dieser Fahrt schon die ersten Informationen über den Verlauf der Reise, aber auch schon über das Land.

Die Stadt Callao wurde 1537 von Francisco Pizarro an der gleichnamigen Bucht gegründet und für die Spanier schnell der wichtigste Hafen am Pazifik. Während des Vizekönigtums wurden viele Güter aus Peru, Bolivien und Argentinien per Maultier über die Anden gebracht und von Callao nach Panama verschifft, wo sie über den Landweg an den Atlantik kamen und weiter nach Spanien verschifft wurden. Im 16. Jahrhundert war der Hafen Ausgangspunkt vieler spanischer Expeditionen in den Pazifikraum, wurde allerdings auch mehrfach von verschiedenen englischen und niederländischen Freibeutern angegriffen, unter anderem Francis Drake und Tom Cavendish. Am 28. Oktober 1746 verheerten ein schweres Erdbeben und ein dadurch verursachter Tsunami Hafen und Stadt und töteten schätzungsweise 5000 Menschen, nur 200 Einwohner überlebten die Naturkatastrophe. Der Vizekönig José Manso de Velasco ließ die Stadt wiederaufbauen und die Festung Castello de Real Felipe an der Küste über dem Hafen errichten. Während der südamerikanischen Befreiungskriege gegen Spanien war Callao stark umkämpft. 1823 landete Simón Bolívar in Callao. Und drei Jahre später im Jahr 1826, als Peru schon ein unabhängiges Land war, versuchten die Spanier ihre ehemalige Kolonie wieder zu erobern, indem sie die Hafenstadt angriffen. Dies hatte aber keinen Erfolg, da es nicht gelang die Festung Real Felipe, zu erobern.

1851 wurde die erste Eisenbahnstrecke überhaupt in Südamerika zwischen Callao und Lima errichtet.