Hitze, Luftfeuchtigkeit und Anstrengung hinterlassen allerdings ihre Folgen. Ein erstes Hungergefühl kommt auf und wir entschließen uns den vertrauten Pfad zu verlassen und uns am nahe gelegenen Strandabschnitt auf einem Baumstamm zu erholen. Jetzt nicht den Enthusiasmus der vergangenen Stunden verlieren. Die aufkommende Erschöpfung nicht zulassen. Eine richtige Stärkung scheint jetzt gerade passend. Was wäre da besser als ein leckeres Trostbrot. Ungetoastetes Weißbrot mit Ketchup und Dosengemüse. Die Auswahl an Lebensmitteln die einen dreitägigen Marsch durch den tropischen Dschungel überstehen ist schließlich nicht besonders groß. Was sich auf den ersten Blick sehr armselig anhört, gehört doch mittlerweile zu einem perfekten Urlaub. Wie viele schöne Erinnerungen sind mittlerweile damit verbunden. Zudem kann die herrliche Umgebung hier kein 5 Sterne Restaurant der Welt übertrumpfen. Ein Moment zum Genießen. So merke ich auch erst jetzt, dass wir gar nicht so allein sind wie zunächst vermutet.
 
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Vor mir zeigt sich ein kleiner Einsiedlerkrebs der munter aus seinem Schneckenhaus schaut. Doch auch er ist nicht allein. Der ganze Boden scheint sich plötzlich zu bewegen. Ein Stück nach dem anderen setzt sich das große Puzzle zusammen. Alles lebt und bewegt sich. Und doch kehrt eine unbeschreibliche Ruhe ein. Zusammen mit dem rhythmischen Rauschen der Wellen und den Stimmen des Dschungels scheinen Zeit und Raum ihre Existenz zu verlieren. Nur der Moment zählt. Und dieser zeigt sich von seiner besten Seite.
 
      Doch die Realität holt uns wieder ein. Die Unbekümmertheit des Augenblicks muss dem Zeitplan weichen. Bei aller Freiheit muss doch die restliche Strecke im Auge behalten werden. Denn abgesehen davon, dass allerspätestens um 18Uhr auch die letzten Sonnenstrahlen ihren Schein verloren haben werden und ein Durchkämmen der Wildnis in der absoluten Dunkelheit wohl eher keine gute Idee ist, gilt es auch noch einen Fluss zu überqueren. Der Rio Claro, der kurz vor unsrem nächsten Ziel für die Nacht in das Meer mündet, liegt noch weit entfernt. Mit dem richtigen Timing kein besonderes Problem. Maximal Knietief, etwa fünf Meter breit. Doch schon wenige Stunden später sieht die Lage anders aus. Aus der kleinen Flussmündung entwickelt sich mit den Gezeiten ein zwei Meter tiefer Fluss, indem es von Bullenhaien und Krokodilen nur so wimmelt. Diese Schwimmrunde würde ich mir dann doch gerne ersparen. Also weiter geht`s!