Vor uns schon in der Schleuse ist ein Autocargoschiff. Diese Riesen werden von 8 Locks innerhalb der Anlagen auf Position gehalten. Millimeterarbeit die hier routinemäßig und professionell durchgeführt wird. Wir fahren mit Minimumgeschwindigkeit wenige Meter hinters Tor. Von nun an heißt es volle Konzentration, jeder an Bord hat eine Aufgabe, die er nun zu erfüllen hat. Uns werden ein paar Hilfsleinen zugeworfen, in die wir unsere dicken Taue befestigen. Oberhalb werden diese dann von den Kanalarbeitern sicher an vier Stellen befestigt.

 

Alle Leinen sind teilweise unter solch einer Spannung, dass die Gefahr besteht, die Tampen könnten wegreißen. Bei solchen Vorfällen sind größere Schäden so gut wie vorprogrammiert, entweder rammt man die Kaimauern oder es kommt zum Totalverlust der Schiffe. 10 Minuten später stehen wir einwenig erleichtert oberhalb der ersten Stufe. Welch ein Erlebnis. Das nächste große Schiff ist schon hinter uns in Sichtweite. 

{{g_ads}}

25 Minuten später sind wir nun an der letzten Schleuse "Miraflores". Als Besucher hat man hier eine gute Möglichkeit, von einer Tribüne aus sehr nahe die Tanker und Cruseliner zu sehen. Ein letztes Mal geht es abwärts, dann haben wir es geschafft, sicher vom Atlantik zum Pazifik zu kommen. Das Tor öffnet sich, die Leinen werden eingeholt. Erleichtert atmet unser Kapitän durch. Nun liegt vor uns der Pazifik, wo schon langsam die "Panamerican-Brücke" zu sehen ist. Der Lotse verlässt uns nur wenige Minuten später. Wir gehen im "Balboa Yachtclub" von Bord und sind so begeistert von der Fahrt, dass wir es nächstes Jahr wiederholen werden.

Abschließend kann man sagen, wer Lust hat, so etwas zu erleben und 4 bis 5 Tage extra einplanen kann, sollte sich einmal in dieses preiswerte Vergnügen stürzen. Durch den Nordwind in der Trockenzeit muss man den Zeitraum vom Januar bis Mai wählen, da nur in dieser Zeit viele Segler unterwegs sind von Nord nach Süd.

Doch einen Kritikpunkt muß hier noch genannt werden.Leider sehen viele Segler das Thema Müll sehr locker, alles was nicht mehr gebraucht wird, geht über Bord. Ob es Cola-Dosen sind oder Plastiktüten, Plastikflaschen und Verpackungen. Selbst die Reifen, die sie in Colon als Rammschutz der Boote angebracht haben, mitunter bis zu 6 Stück, werden ohne Rücksicht ins Wasser geworfen. Eine direkte Diskussion brachte nur Lächeln und Unverständnis. Gerade die Segler, die um die Welt reisen, sind auf der Suche nach den schönsten Plätzen, wo die Natur noch in Ordnung ist. Aber sie sind die ersten, die sich über Müll an den Stränden beschweren. Hier denke ich, sollte mehr Verantwortungsbewusstsein entwickelt werden. Sie sind die einzigen, die ihren Müll umsonst in jedem Hafen abgeben können, ohne wie wir für die Entsorgung zu bezahlen, noch einfacher geht es nun wirklich nicht. Eine Cola-Dose braucht 150 Jahre um im Salzwasser zu verrotten!!!!